Messebeteiligungen im Ausland: Gemeinschaftsstände als Schlüssel zum Erfolg
„Made in Germany“ haben wir alle schon mal auf einem Produkt gelesen. Das Label genießt in aller Welt großes Vertrauen, weil es für Qualität, Zuverlässigkeit und hochwertige Verarbeitung steht. „Made in Germany“ ist deshalb nicht ohne Grund auch die Dachmarke des deutschen Auslandsmesseprogramms. Was hinter diesem Programm und anderen offiziellen Messebeteiligungen steckt und was die Messe Düsseldorf dazu leistet, hat unser Kollege Thomas Stenzel, Director International Participations & Services, im Gespräch verraten.
Deutschland ist ein Exportland erster Güte. Für deutsche Unternehmen gilt es, im Ausland durch beste Kontakte und Beziehungen ihre hochwertigen Maschinen, Waren und Dienstleistungen nachhaltig zu verkaufen. Beteiligungen an ausländischen Messen sind daher nicht nur oft der erste Schritt, sondern auch ein stetiger Schlüssel zum Erfolg. Hier setzt das Angebot von schlüsselfertigen Gemeinschaftsständen des Bundes und der Länder an.
Diese bietet z. B. das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) für 225 Messen weltweit in 2024 an. Vorgeschlagen werden die interessanten Messen von deutschen Verbänden, aber auch deutschen Botschaften und Konsulaten oder vom Bund selbst. In Abstimmung mit dem Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V. – kurz AUMA – und dessen Expertise wird das sogenannte Auslandsmesseprogramm (AMP) dann seitens des BMWK entschieden.
Damit die Beteiligungen im Interesse des Bundes ordentlich umgesetzt werden, bewerben sich sogenannte Durchführungsgesellschaften. Und da kommt die Messe Düsseldorf ins Spiel.
75 Jahre Auslandsmesseprogramm
Das AMP des Bundes feiert im kommenden Jahr Jubiläum: Seit 75 Jahren realisiert der Bund Auftritte von Unternehmen im Ausland, um das deutsche Exportgeschäft voranzutreiben. Ein erfolgreiches Programm, an dem die Messe Düsseldorf von Anfang an gerne mitgewirkt hat und das heute auf eine weltweite, große Erfahrung verweisen kann.
Eine Messebeteiligung durchzuführen heißt, (im Interesse des Auftraggebers Bund) egal wo in der Welt, in Zusammenarbeit mit deutschen Expertinnen und Experten aus Architektur, Standbau, Logistik, Tourismus sowie den Teams an den verschiedenen Messe-Standorten einen hochwertigen deutschen Gemeinschaftsstand anzubieten.
Dazu gehört auch, zusammen mit Verbänden und den Messegesellschaften als Durchführungsgesellschaft die ausstellenden Unternehmen zu akquirieren. Denn eine Messebeteiligung kommt erst ab 10 Firmen zustande.
Messe Düsseldorf macht Messebeteiligungen „Made in Germany“
In diesem Rahmen bekommen dann die Teilnehmenden ein perfekt an Messe-Schwerpunkt und Location angepasstes „Made in Germany“-Design und eine Betreuung während der Messelaufzeit. Der Info-Counter des Bundes ist bei Messen immer ein zentraler Anlaufpunkt zur Pflege von Business-Kontakten mit deutschen Unternehmen. Das gilt auch für die Politik. Deutsche Gemeinschaftsstände sind immer Teil des Besuchsprogramms von Ministerinnen und Ministern sowie starken Partnern im Gastland. Die deutschen Botschaften wissen dies zu fördern und zu nutzen.
Ein aktuelles Beispiel für eine klassische Auslandsmessebeteiligung, in deren Abwicklung die Messe Düsseldorf mit unserer Managerin Marie-Luise Schläfke als Ausstellungsleiterin des „German Pavilion“ engagiert ist, ist die PLASTIMAGEN 2023, die noch bis 10. November die Kunststoffindustrie in Mexiko versammelt.
Dabei bringen die qualifizierten Teams wie etwa der Abteilung International Participations & Services oder der Projektleitungen unserer eigenen Messen im In- und Ausland die Expertise, die die Messe Düsseldorf durch ihre zahlreichen innovativen und weltweit führenden Messen im Portfolio und ein starkes internationales Netzwerk aufgebaut hat, für das Auslandsmesseprogramm ein.
„Kurz gesagt sorgen wir dafür, dass sich die ausstellenden Unternehmen nur noch aufs Networking und ihr Kerngeschäft konzentrieren müssen. Und das zu günstigen Konditionen.” betont Thomas Stenzel.
NRW auf dem Weltmarkt: Wirtschaftsbooster Messebeteiligung
Neben dem Bund unterstützt z. B. auch das Land Nordrhein-Westfalen (NRW), genauer gesagt das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, mit einem speziellen Programm die Präsenz von NRW-Unternehmen auf Auslandsmessen. Die landeseigene Gesellschaft zur Außenwirtschaftsförderung NRW.Global Business koordiniert dies und erweitert so die Exportmöglichkeiten für Unternehmen aus NRW. Die Messe Düsseldorf ist stolz, ihre internationale Erfahrung auch in ihrer Heimat Nordrhein-Westfalen in der Partnerschaft mit NRW.Global Business einzubringen.
Unser kommendes Projekt als Durchführungsgesellschaft ist der NRW-Gemeinschaftsstand auf dem Mobile World Congress 2024 in Barcelona unter der Leitung unserer Managerin Andrea Balland. So profitieren ausstellende Unternehmen aus NRW auch auf der weltweit nachgefragten Messe für mobile Technologien vom Rundum-Sorglos-Paket, das mit einer Auslandsbeteiligung einhergeht.
Serviceleistungen über alle Grenzen hinweg
Die Abteilung International Participations & Services bündelt große und umfassende Expertise, wie Stenzel unterstreicht: „Wir haben Expertinnen und Experten, die Projektmanagement beherrschen, mit der Beantragung und Abrechnung öffentlicher Budgets vertraut sind, die Zusammenarbeit mit verschiedensten Parteien wie etwa Verbänden und Botschaften handlen können und solche mit top Know-how in technischer Planung.“ Er summiert: „Das Team kennt die Messegelände der Welt und bildet 360 Grad der Messeorganisation ab. Und durch die enge Zusammenarbeit im Hause an der Homebase in Düsseldorf bieten wir als ein Team erfolgreich Auslandsexpertise an.“
Das Fazit? Ausstellende Unternehmen können sich auf Messe Düsseldorf verlassen, sei es bei Messen unter der Regie der Portfolios, Ausstellungen der Tochtergesellschaften oder bei von Bund, Land oder Landeshauptstadt Düsseldorf initiierten Messebeteiligungen.
Messebeteiligungen sind übrigens auch innerhalb von Deutschland ein wertvolles Instrument, z. B. um die Stadt Düsseldorf als starken Immobilien- oder Investitionsstandort zu positionieren.
Denn auch die Landeshauptstadt Düsseldorf z. B. fährt ein starkes Wirtschaftsprogramm, das wir regelmäßig als Durchführungsgesellschaft begleiten dürfen. Im Auftrag der Stadt führen wir Auftritte auf Messen wie der MIPIM in Cannes und auch Gemeinschaftsstände auf der polis Convention in Düsseldorf und der Expo Real in München durch. Standortmarketing par excellence.
Auslandsmessebeteiligungen vertieft: Thomas Stenzel im Interview
Herr Stenzel, wir haben jetzt schon viel über das Auslandsmesseprogramm und Gemeinschaftsstände gelernt. Können Sie uns erklären, inwiefern sich unsere Düsseldorfer Messen von den Auslandsbeteiligungen unterscheiden?
Wenn hier in Düsseldorf alle 17 Messehallen mit tausenden Ausstellern gefüllt sind, kommen wir auf ganz anderen Dimensionen. Die deutschen Beteiligungen an Auslandsmessen können je nach Thema von wenigen hunderten bis zu fünf oder sechs Tausend Quadratmetern variieren. Das klingt erstmal wenig beeindruckend, aber mit Blick auf die große Bedeutung der deutschen Präsenz im Gastland hat dies direkt einen anderen Wert. Auslandsmessebeteiligungen repräsentieren Deutschland in wichtigen und oft noch wachsenden Märkten.
„Am Tag der Eröffnung muss der Messeauftritt stehen!“
Auf welche Erfolge oder besondere Highlights bei der Ausrichtung von Gemeinschaftsständen blicken Sie gerne zurück?
Ich kann gar nicht DAS eine Highlight herausgreifen. Es gibt bei jeder Messe immer wieder viele kleine Glücksmomente, die das große Ganze ausmachen. Natürlich ist es immer ein Höhepunkt, wenn unsere Kundinnen und Kunden zu uns an den Informationsstand kommen und davon berichten, dass sie einen Top-Auftrag an Land gezogen oder unerwartete Kontakte geknüpft haben. Oder die Dankbarkeit zu spüren, weil wir z. B. für schwierige Umstände eine Lösung haben – sei es, weil ein Exponat im Zoll festhängt oder ein Dolmetscher organisiert werden muss. Wie schon erwähnt bieten wir 360 Grad in der Leistung. Das alles sind Situationen, die wir beispielsweise in Ländern bewältigen müssen, in denen wir selten oder sogar noch nie waren. Oft gelten dort andere Regeln und doch muss der Messeauftritt am Tag der Eröffnung stehen.
Wenn wir sehen, dass ausstellende Unternehmen und Partner sich „zu Hause“ fühlen und Erfolg haben, sind wir zufrieden!
Mehr als nur Messestände: Die Bedeutung von internationalen Beteiligungen
Absolut nachvollziehbar! Und welche Wünsche haben Sie für die Zukunft Ihrer Arbeit im Bereich der Messebeteiligungen?
2024 sind wir auf mindestens 14 Auslandsmessen im Einsatz. Besonders schätze ich, dass wir deutschen Unternehmen dort nicht nur eine internationale Bühne bieten, sondern auch Verbindungen schaffen. Unsere Plattformen sind Brücken, die Menschen und Ideen zusammenbringen. Wir Messemacher verstehen uns daher alle auch als Brückenbauer. Wir wollen nicht nur Geschäfte stärken, sondern auch den interkulturellen Dialog. Durch internationale Konflikte steht die Messebranche aber auch vor Herausforderungen. Deshalb wünsche ich mir vor allem ein friedliches Miteinander auf der Welt.
Ein treffendes Schlusswort. Vielen Dank für die Insights in Ihre Arbeit und das Interview, Herr Stenzel! Mit der Expertise der Messe Düsseldorf als Haus, den Projektteams und der Abteilung International Participations & Services leisten wir nicht nur einen aktiven Beitrag zum Erfolg von Unternehmen aus Deutschland im Ausland, sondern langfristig auch zur Stärkung der Wirtschaftsstruktur in Deutschland, NRW und Düsseldorf.
Habt ihr im Ausland schon einmal eine Messe besucht und dabei unerwartet deutsche Ausstellerinnen und Aussteller entdeckt? Oder seid ihr selbst als Unternehmen schon einmal Teil eines Gemeinschaftsstands gewesen? Teilt eure Story gerne in den Kommentaren mit uns!