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How to CARAVAN SALON in Corona-Zeiten: Interview zu unserem neuen Hygiene-Konzept

Wir haben großartige Nachrichten: Unsere Messen gehen wieder an den Start – beginnend mit dem CARAVAN SALON vom 4. bis zum 13. September 2020. Nach mehr als fünf Monaten Messepause und zahlreichen Verschiebungen sind wir jetzt natürlich schon voller Vorfreude, dass mit der weltweit größten Messe für Freizeitfahrzeuge, Technik und praktisches Zubehör bald unsere erste Veranstaltung inmitten der Corona-Krise ihre Tore öffnet. Neben einer gewohnt riesigen Vielfalt an Freizeitfahrzeugen und Caravaning-Produkten, namenhaften Marken und Newcomern präsentieren wir dort aber auch ein ausgeklügeltes Hygiene- und Infektionsschutz-Konzept, das die größtmögliche Sicherheit aller Aussteller, Besucher, Dienstleister und Mitarbeiter gewährleistet.

Da die aktuelle Situation für alle Beteiligten neu ist und es gerade zu Messen selbstverständlich einige Fragen gibt, haben wir im Gespräch mit Stefan Koschke (Global Head + Director CARAVAN SALON), Markus Leuker (Sicherheitsingenieur der Messe Düsseldorf) und Dr. Andrea Gränzdörffer (Leiterin der Unternehmenskommunikation) über die Corona-bedingten Herausforderungen und Maßnahmen bei Planung und Durchführung des CARAVAN SALON gesprochen, bevor dieser in seine 59. Runde geht.

Stefan Koschke: „Die Besucher werden das neue Hygienekonzept bei ihrem Besuch definitiv bemerken und das sollen sie auch“

Stefan Koschke im Reisemobil
Stefan Koschke, Global Head + Director CARAVAN SALON, ist auch privat gerne im Reisemobil unterwegs

Den Anfang macht Stefan Koschke, der seit Mitte 2004 für die Messe Düsseldorf arbeitet und schon seit vielen Jahren Teil des Teams CARAVAN SALON ist. Der Global Head und Director des CARAVAN SALON, der übrigens auch in seiner Freizeit großer Caravaning-Fan ist, übernahm 2014 die Funktion des Projektleiters und gibt uns im Interview interessante Insights zur Umsetzung des neuen Hygiene-Konzepts auf dem CARAVAN SALON.

Herr Koschke, der CARAVAN SALON ist unsere erste Messe, die seit dem Shutdown wieder stattfinden kann. Auch für Messeprofis ist das eine besondere Situation. Wie gestaltet sich die Planung der Veranstaltung im Vergleich zu den letzten Jahren?

Stefan Koschke (SK): Aufgrund des großen Erfolgs der Veranstaltung sowie der positiven Entwicklung der Caravan-Branche in den letzten Jahren, sind wir im Vorfeld ursprünglich von einer Hallenerweiterung des diesjährigen CARAVAN SALON ausgegangen. Dabei hatten wir natürlich unsere Halle 1 im Blick, unter anderem wegen des schönen neuen Eingangs Süd. Mit Covid-19 kamen dann aber völlig neue Spielregeln, die jeder aus dem eigenen Alltag kennt und die auch bei der Messeplanung berücksichtigt werden müssen. Für uns hat das vor allem bedeutet, dass wir die komplette Hallenplanung neu erstellen mussten, um sicherzugehen, dass erforderliche Maßnahmen eingehalten werden können. Das haben wir geschafft, indem wir z. B. die Abstände der Stände zueinander und damit die Gangbreiten vergrößert haben. Gleichzeitig mussten wir dazu aber teilweise jahrelang gelebte Strukturen verändern. All das war nur möglich, indem wir viel miteinander kommuniziert haben – nicht nur innerhalb des Teams, sondern auch mit unseren Ausstellern.

Inwiefern werden die Besucher das neue Hygienekonzept bei ihrem Aufenthalt bemerken?

SK: Die Besucher des CARAVAN SALONS werden das neue Hygienekonzept bei ihrem Besuch definitiv bemerken und das sollen sie auch. Das Entscheidende ist, dass sich alle Besucher der Messe sicher fühlen. Dafür werden wir z. B. überall auf dem Gelände mehr Personal einsetzen, das unsere Besucher und Aussteller freundlich auf die Einhaltung der Regeln hinweisen wird. Wenn ich im Moment z. B. in ein Geschäft gehe und das Gefühl habe, dass niemand die Abstände einhält und Rücksicht nimmt, dann fühle ich mich unwohl und bin nicht mehr in der Stimmung, konsumfreudig zu sein. Aber genau deshalb kommen unsere Besucher zum CARAVAN SALON: um sich über Produkte zu informieren und sie hoffentlich auch zu kaufen. Natürlich spielt dabei auch der Erlebnisfaktor eine Rolle, denn die Produkte, die bei uns präsentiert werden, stehen für das Hobby unserer Besucher. Und obwohl wir in diesem Jahr weniger Aussteller als in den vorherigen Jahren verzeichnen werden, ist das Angebot, das auf unserem Gelände zu sehen ist, weiterhin das größte und vielfältigste, das aktuell auf dem Markt zu finden ist. Es lohnt sich dementsprechend definitiv, den CARAVAN SALON zu besuchen, man kann sich nirgendwo breiter über das Thema Caravaning informieren als bei uns in Düsseldorf. Ich spreche da nicht nur aus Projektleitersicht, sondern auch aus der Perspektive eines Besuchers, weil ich selbst gerne mit dem Reisemobil unterwegs bin und unglaublich viel Spaß daran habe, neue Produkte zu entdecken. Für mich ist das ein Stück weit Passion, was hier passiert, nicht nur Beruf, sondern auch Berufung. Es liegt uns am Herzen und ist auch in unserem eigenen Interesse, das alles trotz der notwendigen Maßnahmen nicht zu schmälern. Deshalb sind diese auch bewusst an die Realität, also an Verhaltensweisen, an die sich alle in den letzten Monaten im Alltag schon gewöhnt haben, angelehnt.

Markus Leuker: „Die Dimension von Corona war unerwartet“

Markus Leuker ist Sicherheitsingenieur bei der Messe Düsseldorf
Markus Leuker ist seit 20 Jahren als Sicherheitsingenieur für die Messe Düsseldorf im Einsatz

Wenn ihr euch jetzt fragt, wie diese Maßnahmen konkret ausgearbeitet wurden und wie das Hygiene- und Infektionsschutz-Konzept erarbeitet wurde, dann lest unbedingt weiter! Denn Markus Leuker, der seit 20 Jahren als Sicherheitsingenieur für uns tätig ist, hat uns genau dazu Rede und Antwort gestanden:

Wie müssen sich unsere Leser die Erstellung eines Hygienekonzeptes vorstellen? Wer ist daran beteiligt, wie aufwendig ist das und wie lange dauert dieser Prozess?

Markus Leuker (ML): Die Corona-Pandemie ist bislang ohne Beispiel. Wir haben ähnliche Situationen mit SARS, EHEC, A-H1N1 erlebt und hatten bereits grundlegende Verhaltensmuster, die uns in der ersten Phase geholfen haben. Die Dimension von Corona war unerwartet. Nach ersten Sofortmaßnahmen zum Schutz der Menschen auf dem Messegelände (von Besuchern und Ausstellern über Dienstleister bis hin zu Mitarbeitern sind das viele verschiedene Gruppen) haben wir begonnen, alle verfügbaren Informationen zu sammeln, zu bewerten und Maßnahmen hieraus abzuleiten. Dabei sind wir interdisziplinär vorgegangen, um möglichst alle Facetten unseres Betriebes zu erfassen. Beteiligt waren Mediziner, Techniker und Veranstaltungskollegen. Aber auch die Einbindung der Behörden war uns wichtig, weshalb diese bereits zu Beginn mit am Tisch saßen. Aus diesen Anfängen entwickelte sich nach und nach das heutige Hygiene- und Infektionsschutzkonzept, das diesen Namen erst seit der Veröffentlichung der Corona-Schutzverordnung und ihrer Anlage trägt. Was folgt, ist ein stetiger Prozess des Abgleiches mit neuen Erkenntnissen zum Infektionsgeschehen und daraus entstandenen Regularien. Nicht zu vergessen ist aber auch der Dialog mit unseren Kunden. Deren Fragen haben nicht unerheblichen Anteil an unseren Vorbereitungen. Man ahnt, dass sich das alles sehr zeitintensiv darstellt – inzwischen begleitet uns Corona immerhin schon mehr als ein halbes Jahr. Da die Lage sich weiterhin ändert, befinden wir uns aber auch weiterhin im Prozess. Deshalb gilt es, die aktuelle Entwicklung nicht aus dem Auge zu verlieren, heißt: wir bleiben dran.

Wird das neue Hygienekonzept die Veranstaltungen der Messe Düsseldorf langfristig, also auch „nach” der Corona-Krise, begleiten?

ML: Alles, was wir heute zur Verbesserung der Hygiene bei Veranstaltungen dazulernen, wird uns vermutlich weiter begleiten – auch nach Corona. Schon von den anderen, eben erwähnten Infektionskrankheiten haben wir Abläufe und Muster mitgenommen, die der Gesundheit auf unserem Gelände dienen.

Dr. Andrea Gränzdörffer: „Unser Ziel: Gemeinsam aktiv werden, uns verantwortlich schützen und Messen durchführbar machen“

Dr. Andrea Gränzdörffer, Leiterin der Unternehmenskommunikation
Als Leiterin der Unternehmenskommunikation ist es Dr. Andrea Gränzdörffers Aufgabe, uns in der Krise vertrauensvollen, professionellen und proaktiven Akteur zu positionieren

Die Standards zu Hygiene und Infektionsschutz aufzusetzen, ist die eine Seite. Die andere ist, über die Maßnahmen zu informieren, Transparenz zu zeigen und Vertrauen zu schaffen – nach innen sowie nach außen. Besonders herausfordernd bei einem Thema, das öffentlich derart diskutiert wird, das jeden betrifft und bewegt. Wie die Krisenkommunikation bei der Messe Düsseldorf aussieht, hat uns Dr. Andrea Gränzdörffer verraten. Die Leiterin der Unternehmenskommunikation und Pressesprecherin nennt neben den Herausforderungen auch die Chancen in dieser für alle neuen Situation und erklärt ihre Aufgaben als Leiterin der unternehmerischen Krisenkommunikation.

Was war in den letzten Wochen Ihre größte Herausforderung und wie sind Sie dieser begegnet?

Andrea Gränzdörffer (AG): Die größte Herausforderung war und ist neben der grundsätzlich neuen Krisensituation einer Pandemie deren unvorhersehbare Dynamik und gleichzeitige Komplexität der Lage, die eine extrem schnelle, proaktive Kunden-, Medien- und Mitarbeiteransprache erfordert. Das ist nur mit interdisziplinärer Teamarbeit zu bewältigen. Und einem Krisenkommunikationssystem, das ganz klare Regeln und Strukturen vorgibt, wie zu reagieren und in welche Kanäle wann zu kommunizieren ist. Dabei haben besonders in der Corona-Krise Sicherheit und Gesundheit von Kunden, Mitarbeitern und Partnern oberste Priorität. Unsere Hygiene- und Infektionsschutzstandards beispielsweise sind in enger Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen und Behörden entstanden und bilden die Voraussetzung für den Re-Start der Branchen. Darauf zielt unsere Kampagne PROTaction: Gemeinsam aktiv werden, uns verantwortlich schützen und Messen wieder durchführbar machen.

Eine Krise ist auch immer eine Chance“, so behaupten es jedenfalls viele Krisenkommunikatoren. Sind Sie derselben Auffassung und wenn ja, worin besteht die Chance für die Messe Düsseldorf?

AG: Eine Krise ist erstmal eine Krise. In diesem Fall eine, die unser gesellschaftliches Leben umkrempeln, Gesundheitssysteme belasten, kleine Unternehmen in den Konkurs treiben oder die schlicht und einfach vielen Menschen Angst machen kann. Natürlich entstehen aus dieser komplexen Situation heraus auch Möglichkeiten. Wir lernen dazu, machen Dinge besser – oder ganz anders. Wir können Schwerpunkte setzen, neu priorisieren oder die Perspektive wechseln. Das gilt im privaten wie im geschäftlichen Bereich. Wir vereinfachen organisatorische Abläufe, bieten neue Services an, schaffen Möglichkeiten für mobiles Arbeiten, führen mehr Meetings digital durch, entwickeln vielleicht auch neue Geschäftsmodelle, erweitern oder optimieren bestehende Standards, die unsere Gesundheit schützen. Unsere Kommunikationsaktivitäten positionieren uns dabei als vertrauensvollen, professionellen und proaktiven Akteur der Messebranche, der die Initiative ergreift und diese Krise im Dialog mit Behörden, Kunden und Partnern bewältigt.

Herzlichen Dank für das Interview, Herr Koschke, Herr Leuker und Frau Dr. Gränzdörffer!

Eine Sache, die wir in den letzten Wochen und Monaten definitiv auch gelernt haben ist, dass das Team Messe Düsseldorf bestens eingespielt ist und Teamwork auch aus dem Homeoffice funktioniert. Nur durch den tatkräftigen Einsatz von allen Seiten und Orten war es zu schaffen, in so kurzer Zeit ein effektives Konzept aufzustellen, das die Durchführung von Messen auf unserem Gelände schon jetzt wieder möglich macht. Dieses großartige Engagement von allen Seiten stimmt uns zuversichtlich, dass der CARAVAN SALON auch in Zeiten von Corona für alle Beteiligten zu einem tollen Erlebnis wird!

Ihr wollt auch dabei sein und euch selbst davon überzeugen? Dann denkt dran, dass in diesem Jahr alles ein wenig anders läuft und ihr euch eure Tickets daher auf jeden Fall online sichern müsst. Wir freuen uns auf einen spannenden Austausch während der Veranstaltung und natürlich danach – dann gerne wieder virtuell via Facebook und Instagram! Denn auf unseren Online-Portalen und den verschiedenen Social-Media-Kanälen finden unsere Messen für alle Interessierten schon längst an 365 Tagen im Jahr statt.

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Andrea Eppert
Senior Managerin Corporate Communications bei der Messe Düsseldorf GmbH. Kommunikationsfreak, Leseratte, Pferde- und Nähfan.