Flotte! 2024 – Fuhrparks setzen auf E-Mobilität, oder?
Kaum ein Thema wird gesamtgesellschaftlich so diskutiert wie die Umstellung vom Verbrenner- auf Elektromotor. Direkt davon betroffene Branchen sehen sich dabei großen Herausforderungen gegenübergestellt. So auch die Flottenbranche, die sich dieses Jahr wieder vom 20. bis 21. März in Düsseldorf zur „Flotte! Der Branchentreff“ zusammenfindet. Die nationale Leitmesse für Fuhrparkmanagement bietet eine Plattform für Lösungsansätze und fachlichen Austausch.
Nachhaltigkeit bewegt Unternehmen – und der Fuhrpark ist hierfür ein relevanter Hebel. Das weiß Branchenexperte Ralph Wuttke, Chefredakteur des Fachmagazins Flottenmanagement, nur zu gut: „Alle Unternehmen wollen ihren ökologischen Fußabdruck verringern und müssen ab einer bestimmten Größe einen Nachhaltigkeitsreport veröffentlichen. Da Elektromobilität keine lokalen Emissionen verursacht, ist der Fuhrpark von Unternehmen natürlich ein wichtiger Baustein, um die eigenen Umweltbelastungen so gering wie möglich zu halten.“ Diese Transformation bietet Herausforderungen und Möglichkeiten, denen „Flotte! der Branchentreff“ eine Plattform gibt.
Die Flotte Medien GmbH und die Messe Düsseldorf richten die nationale Leitmesse für Fuhrparkmanagement dieses Jahr erstmals gemeinsam aus. Der Treffpunkt für alle Fuhrparkentscheider und Dienstleister im Bereich der gewerblichen Fahrzeugflotte der DACH-Region stellt einen wichtigen Baustein des neuen Kompetenzfelds Mobilität der Messe Düsseldorf dar. Vor allem die Transformation des Fuhrparks hin zu mehr Elektromobilität, die Schaffung alternativer Mobilitätsangebote und Nachhaltigkeit sind wichtige Talk-Themen bei der „Flotte!“ 2024.
Herausforderungen der E-Mobilität
Ein Fokus der Fachvorträge auf der „Flotte!“ in diesem Jahr liegt auf der Frage nach Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von ausreichender Ladeinfrastruktur. Egal ob es sich dabei um LKW, Busse oder PKW handelt, insbesondere für Unternehmen mit großen Flotten ist es entscheidend, über eine gewisse Anzahl von Ladestationen zu verfügen. Gerade die Installation von Ladesäulen kann mit hohen Kosten verbunden sein, insbesondere wenn die Gebäudeinfrastruktur angepasst werden muss. Ähnlich verhält es sich bei der allgemeinen Infrastruktur, der Eignung der Verkehrswege für Elektrofahrzeuge und die Verfügbarkeit von Ladestationen.
Ebenso sind die Flottenbetreiber auf eine Weiterentwicklung der Ladeleistung angewiesen. Wäre die Batterietechnologie bereits so weit, dass ein Elektrofahrzeug in fünf bis zehn Minuten aufgeladen werden könnte, läge dies auf dem Niveau eines Diesel- oder Benzinfahrzeugs und es würden weniger Ladestationen benötigt. Wie schnell diese Technologie umgesetzt werden kann, ist aus Sicht der Expertinnen und Experten jedoch noch schwer abzuschätzen.
Über allem steht für die Unternehmen am Ende die Wirtschaftlichkeit bei den Überlegungen zur Elektrifizierung der Fahrzeugflotten. Die staatliche Förderung für E-Fahrzeuge wurde Ende des vergangenen Jahres eingestellt. Vorteile dafür gibt es dennoch, wie Ralph Wuttke berichtet: „Je nach Kaufpreis ergibt sich ein geldwerter Vorteil von nur einem Viertel bis zur Hälfte, der zu versteuern ist und dem Mitarbeitenden beim Nettolohn und dem Unternehmen bei den Sozialabgaben und Steuern zugutekommt“.
Zu diesen Herausforderungen bietet die „Flotte!“ spannende Einblicke von Expertinnen und Experten sowie innovative Technologien von ausstellenden Unternehmen, die nach Düsseldorf zum Branchentreff reisen. Gerade die asiatischen Hersteller sehen hier einiges an Marktpotenzial. Klar ist: Die Antriebswende im gewerblichen Fuhrpark und darüber hinaus schreitet voran. Die Unternehmen wollen ihre Flotten elektrifizieren, aber dafür müssen auch die Voraussetzungen stimmen.
Gesamtgesellschaftliche Verantwortung
Der Bundesverband Betriebliche Mobilität (BBM), der ebenfalls auf dem Netzwerktreffen zu Gast ist, hat ein Fünf-Punkte-Papier aufgestellt, um die Entwicklung in diesem Sektor weiter voranzubringen. Neben der Lösung des bekannten Ladeinfrastrukturproblems, gehört auch die Vermittlung von Wissen bezüglich eines nachhaltigen Mobilitätsmanagements sowie die Beratungsförderung zu ihren Forderungen. Zudem muss auch der öffentliche Nahverkehr in Mobilitätskonzepte integriert werden. „Es wird noch lange verschiedene Mobilitätsformen nebeneinandergeben“, sagt Ralph Wuttke. Auch eine erleichterte Regelung bei den Mobilitätsbudgets steht auf der Agenda des BBM, um den administrativen Aufwand der Unternehmen zu verringern.
Der Flottensektor steht vor einer ereignisreichen Zeit. Umso wichtiger ist „Flotte! Der Branchentreff“ als zentraler Anlaufpunkt für die relevanten Akteure der Branche, um die Entwicklungen der kommenden Jahre mitzugestalten. Denn die Frage nach einer sinnvollen und nachhaltigen Mobilität der Zukunft betrifft nicht nur die Flottenbranche, sondern die Gesellschaft als Ganzes.