Vom Messegelände in unseren Alltag – Innovationen bei Düsseldorfer Messen
Vom Messegelände in unseren Alltag – Innovationen bei Düsseldorfer Messen
Kontaktloses Bezahlen, biologisch abbaubare Kunststoffe oder die kontinuierliche und genaue Blutdruckmessung durch sogenannte „Wearables” – alles Innovationen, die auf unseren Fachmessen präsentiert wurden. Als Messegesellschaft geben wir innovativen Produkten, revolutionären Lösungsansätzen und richtungsweisenden Ideen eine Plattform und bringen Wissenschaft und Wirtschaft zusammen. Einige bahnbrechende Innovationen, die das erste Mal bei unseren Messen vorgestellt wurden, wollen wir euch heute vorstellen.
Ein Handy, das Leben rettet
Spulen wir zunächst 22 Jahre zurück: Mit dem sogenannten Herzhandy von Vitaphone, das im Jahr 2000 auf dem international größten Weltforum der Medizin, der MEDICA, vorgestellt wurde, konnten Patientinnen und Patienten mit koronarer Herzkrankheit oder Rhythmusstörungennicht nur telefonieren. Im Bedarfsfall konnte man durch Auflegen der Handyrückseite auf die Brust auch ein kleines Elektrokardiogramm (EGK) erstellen und die Daten per Tastendruck an das Vitaphone-Callcenter übertragen. Nach einer schnellen Analyse und ersten Empfehlungen von den dort anwesenden Kardiologinnen und Kardiologen, konnte, falls erforderlich, sofort Hilfe angefordert werden. Dank des integrierten Satellitennavigationssystems wusste die nächstgelegene Rettungsstelle, wo sich der Patient oder die Patientin aufhielt. Heutzutage gibt es eine Vielzahl sogenannter „Wearables”, die per Smartphone-Anbindung und passender App die verschiedensten Vitaldaten abrufbar machen. MEDICA-Aussteller AKTi!A bietet beispielsweise ein Armband, welches mithilfe einer App, den Blutdruck rund um die Uhr überwacht.
Kontaktloses Bezahlen dank RFID-Technik
Nicht nur die MEDICA ist immer wieder Plattform für Innovationen, auch die EuroCIS überzeugt mit richtungsweisenden Ideen und Produkten. Vor allem seit dem Beginn der Corona-Pandemie wird kontaktloses Bezahlen in Geschäften immer wichtiger. Eine Technologie, der wir dies zu verdanken haben, ist die RFID-Technik, welche schon 2006 auf der Fachmesse für Retail Technology in Europa vorgestellt wurde. Sie funktioniert auf kurzer Distanz, sodass Kundinnen und Kunden die Bank- oder Kreditkarte nur wenige Zentimeter über das Terminal halten müssen. Dabei sendet der in der Karte enthaltene Chip nicht automatisch ein Funksignal, sondern erst, wenn dieser durch das Kassenterminal aktiviert wird. Das Bezahlen ist damit nicht nur kontaktlos und hygienisch, sondern auch noch sicher. Die RFID-Technik wird auch für Technologien wie Chatbots oder Smart Fitting Rooms genutzt, die Kundinnen und Kunden bei Anfragen unterstützen und das Kundenerlebnis verbessern können. Eine echte Innovation, die auf der EuroShop vorgestellt wurde: ein Kassentisch, in den das Kassenpersonal Kleingeld unsortiert einwirft und der das Wechselgeld automatisch passend an die Kundinnen und Kunden ausgibt. Was bei vielen EDEKA-Filialen heute ganz normal ist, war 2005 auf der Sonderschau „Checkout-Solutions” eine echte Revolution.
Wer hat’s erfunden?
Innovative Produkte und Lösungsansätze vereinfachen zwar in vielerlei Hinsicht unseren Alltag, oft vergessen wir aber, wann und von wem sie eigentlich entwickelt wurden. Der internationale Technologiekonzern SCHOTT, Aussteller der weltweit größten Messe für Glasherstellung und Glasbearbeitung glasstec, entwickelt beispielsweise seit Jahren ultradünnes Glas, welches vielfältige Einsatzmöglichkeiten in der Elektronik bietet. Egal ob als Displayschutzglas für Smartphones oder als Abdeckung für Fingerabdrucksensoren, das Spezialglas ist nicht nur dünner als ein menschliches Haar, es ist zudem auch noch sehr biegsam.
Wusstet ihr übrigens, dass das Jahr 2022 zum International Year of Glas (IYOG2022) erklärt wurde? Weltweit finden dazu zahlreiche Aktionen und Veranstaltung zum Thema Glas statt. Ein Highlight wird sicherlich die glasstec vom 20. bis 23. September, die bestimmt wieder einige neue Produkte und Verfahren zeigen wird.
„Der Mensch zählt”
Die internationale Leitmesse für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, die A+A, hat im letzten Herbst zahlreiche Antworten der Branche auf die Corona-Pandemie gezeigt, die ja leider auch unseren Arbeitsalltag weiter bestimmt. Krisen sind Innovationstreiber und die A+A war der perfekte Rahmen, um unter dem Motto „Der Mensch zählt” Lösungen und Produkte rund um New Work, mobiles Arbeiten und Digitalisierung am Arbeitsplatz zu zeigen, wobei auch die Kehrseiten wie z. B. psychische Belastungen im Homeoffice betrachtet wurden. Auch darüber hinaus bot z. B. die Start-Up Zone Einblicke in Arbeitsschutzlösungen der Zukunft. Die unterstützende Funktion von Exoskeletten in verschiedenen Arbeitssituationen alle an der Mitmach-Station die hautnah erleben konnten.
Umweltbewusste Verpackungen
Ob diese äußeren Stützstrukturen für den Körper später mal genauso selbstverständlich für uns sind, wie das, was auf der internationalen Fachmesse für Verpackungen interpack 1986 eine echte Innovation war? Die Rede ist von wiederbefüllbaren PET-Flaschen für kohlensäurehaltige, Getränke. Die PET-Verpackungen waren nicht nur aufgrund des kostengünstigen Materials für Getränkehersteller interessant, sondern auch wegen ihrer Durchlässigkeit und Oberflächenbeschaffenheit. Nach einer Schätzung gab es 1986 in Europa drei Milliarden Liter Getränke in PET-Flaschen. Zur gleichen Zeit stieg das Umweltbewusstsein bei Verbraucherinnen und Verbrauchern. Die wiederbefüllbaren PET-Flaschen passen als nachhaltige Lösung auch noch zum heutigen Zeitgeist, denn sie können bis zu 50 Mal genutzt werden. Vier Jahre nachdem Continental Can (USA) und Coca-Cola die PET-Flasche weiterentwickelt hatten, stellte ICI Biological Products die erste, vollständig biologisch abbaubare Shampoo-Flasche aus Biopol her. Für die Herstellung des thermoplastischen Kunststoffes wurde der Mikroorganismus Alcaligenes Eutrophus genutzt, eine Bakterienart, die sich hauptsächlich in Böden befinden. Heutzutage gibt es eine Vielzahl an biologisch abbaubaren Verpackungen, wie zum Beispiel aus Süßkartoffelstärke und Thymianöl hergestellte Folien, von denen viele bei der interpack angeboten werden.
Wir könnten die Liste an innovativen Ideen und Technologien, die bereits auf unserem Messegelände präsentiert wurden, noch unendlich weiterführen. Ist euch in den vergangenen Messe-Jahren eine bestimmte Innovation eingefallen, die wir nicht aufgezählt haben? Dann schreibt uns gerne einen Kommentar!