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BIG WILLI: Kranführer Michael Tatenhorst über unseren stärksten Kollegen

BIG WILLI bei einer Auskranung

Neun Monate lang wartet er auf seinen Einsatz, um dann ab Dezember für kurze Zeit auf Hochtouren zu laufen. Klingt nach einem Traumjob? Für BIG WILLI ist es das in jedem Fall. Bei Wind und Wetter ist er treuer Begleiter der boot Düsseldorf und hebt seit 1979 Jahr für Jahr etwa 40 Boote sowie Yachten aus dem Rhein. Und er denkt noch lange nicht an seinen Ruhestand. Keine Frage, die Leistung des Schiffskrans ist wirklich beeindruckend. Doch über unseren vielleicht stärksten, in jedem Fall aber orangesten Kollegen wurde schon zahlreiche Male berichtet. Deshalb widmen wir uns diesmal dem Team hinter den Kulissen. Denn das Lenken eines solchen Schiffskrans muss gelernt sein.

„Jede Auskranung ist ein Highlight“

BIG-WILLI-Kranführer Michael Tatenhorst
Michael Tatenhorst ist einer der Kranführer von BIG WILLI

8 Uhr morgens an einem kalten Tag an Rhein-Kilometer 748,2: Mit Einbruch der Morgendämmerung sind Michael Tatenhorst und seine Kollegen zur Stelle, um bis zum Feierabend gegen 16 Uhr fünf Schiffe aus dem Rhein zu heben. Bevor wir uns durch den Regen in Richtung Rhein aufmachen, erklärt unser Kollege Matthias, der bereits vor einigen Jahren wagemutig auf BIG WILLI geklettert ist, zur Einstimmung schon einmal, wie das genau funktioniert und wie der Arbeitsalltag der mehrköpfigen Kranführermannschaft aussieht:

BIG WILLI hebt im Vorfeld zur boot 2020 ein Schiff aus dem Rhein
BIG WILLI ist einer unserer stärksten Kollegen und mittlerweile seit 40 Jahren im Einsatz

„Um BIG WILLI zu steuern, bedarf es speziell ausgebildeter Kranführer, die nicht nur Erfahrung mitbringen, sondern auch auf viele äußere Faktoren achten müssen. Da die Boote gegen den Strom eingeschleppt werden, müssen der Kranführer und sein Team die Strömung und den Pegelstand des Rheins immer im Blick haben. Mithilfe einer Schleppleine werden die Boote in Position gebracht und in zwei doppelte Hebebänder der Krananlage gezogen. Nach der Anhebung fährt der Kran quer zum Strom auf einer betonierten Rollbahn über die Böschung bis auf die Straße. Von da aus wird die wertvolle Fracht dann auf einen Tieflader abgesetzt und auf das Messegelände gefahren.“

Bevor es allerdings so weit ist, wird BIG WILLI genauestens überprüft, ergänzt Michael Tatenhorst:

„Jeden Morgen nehmen wir an BIG WILLI erstmal einen kompletten Check vor. Dazu gehört, dass wir ihn volltanken, den Ölstand kontrollieren und die Rettungsboote auf den Rhein lassen. Danach wuchten wir auf und warten auf das jeweilige Schiff. Dann wird es spannend, denn jedes Boot muss anders aus dem Rhein gehoben werden, sodass jede Auskranung ein Highlight ist.“

… und wenn diese Worte von einem Kollegen wie Michael Tatenhorst stammen, der seit 19 Jahren im Team BIG WILLI ist, will das schon etwas heißen. Vor allem, da Wassersport eigentlich gar nicht sein Metier ist: „Außer Duschen und Baden betreibe ich keinen Wassersport“, scherzt Michael Tatenhorst und verrät, dass er sich als ehemaliger Segelflieger und derzeitiger Modellflieger eher in der Luft als auf dem Wasser zu Hause fühlt. Trotzdem hat er es sich Anfang Januar nicht nehmen lassen, uns während der letzten Auskranung vor der boot 2020 einige Einblicke in seine Arbeit zu geben. Zur Aufgabenteilung vor Ort erklärt er:

„Wir haben drei Gehilfen, die bei den Auskranungen vor allem im Wasser unterwegs sind. Dort müssen sie die Boote führen und nachsehen, ob auf der gegenüberliegenden Seite der Schiffe alles in Ordnung ist – die sehen wir ja nicht. Für den Fall, dass mal eine Reparatur vonnöten ist, ist außerdem ein Monteur anwesend.“

Reparaturen gehören übrigens auch zum Pflegeprogramm, das BIG WILLI durchläuft, wenn gerade keine boot-Laufzeit ist, erklärt Michael Tatenhorst: „Dann wird BIG WILLI gewartet oder repariert.“ Zuletzt war das im Herbst der Fall, als es für BIG WILLI anlässlich seiner 40. Geburtstagsparty am 18. Dezember 2019 – und damit genau einen Monat vor Start der boot 2020 –einen frischen Anstrich in schönem Messe-Orange gab.

„Ohne Big Willi gäbe es nichts auszustellen in der Halle 6“

Während Michael Tatenhorst im restlichen Jahr als Schlosser für die Messe Düsseldorf tätig ist, gehört sein Kranführer-Kollege Norbert Pilarski ständig zur Crew von BIG WILLI. Wenn dieser gerade nicht für die boot genutzt wird, kümmert er sich um Instandsetzungs- sowie Modernisierungsarbeiten am Kran, dessen Namensgeber übrigens der ehemalige und inzwischen verstorbene NRW-Innenminister Willi Weyer ist. Der auch als „Big Boss“ bekannte frühere Präsident des Deutschen Sportbundes (heute: Deutscher Olympischer Sportbund) war boot-Schirmherr und ermöglichte den Bau der Rampe, die BIG WILLI heute noch nutzt, um ankommende Schiffe aus dem Rhein zu befördern. Doch das ist nicht die einzige Geschichte an die sich Norbert Pilarski erinnert. Als BIG WILLI im vergangenen Jahr auf stolze 40 Dienstjahre zurückblickte und auch die boot ihren 50. Geburtstag feierte, ließ er deshalb gerne einige besondere Momente Revue passieren:

Kaum zu glauben, dass die größte Wassersportmesse der Welt in diesem Jahr schon zum 51. Mal stattfindet, oder? Seid ihr auch dabei?

Copyright Header Picture & Foto BIG WILLI: Messe Düsseldorf, C. Tillmann

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