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New Work bei der Messe Düsseldorf: Dirk Zschommler im Interview

New Work bei der Messe Düsseldorf: Dirk Zschommler im Interview

Die digitale Transformation und die Globalisierung erfordern neue Arbeitsmodelle und Strukturen. Hierarchische und zeitliche Gefüge fallen weg und Mitarbeiter arbeiten oft dezentral und länderübergreifend in Projekten oder Mixed Teams zusammen. Diese neue Form der Arbeit wird als New Work beschrieben. Auch die Messe Düsseldorf hat im Rahmen ihres Strategieprogramms „R1SE“ neue Arbeitsmodelle und Tools erfolgreich etabliert, die die Zusammenarbeit flexibler und agiler sowie interdisziplinär gestalten. Auf der NWX22 in der Elbphilharmonie hatte Projektmanager Dirk Zschommler, Referent Organisationsentwicklung, die Gelegenheit, den Best Practice der Messe Düsseldorf im Rahmen eines Live Talks mit dem Software-Projektpartner Asana zu präsentieren und aufgezeigt, wie moderne Work-Management-Tools, Flexibilität des Arbeitsortes und der Arbeitszeit auf eine bessere Zusammenarbeit einzahlen.

NWX22: Quelle für Ideen und Impulse

Redaktion: Herr Zschommler, Sie waren auf der New-Work-Konferenz in Hamburg. Welche neuen Impulse haben Sie für die Messe Düsseldorf mitgenommen.

Dirk Zschommler (DZ): Ich fand besonders die Veranstaltungen von Richard David Precht und Jitske Kramer sehr spannend.
Precht propagiert den Wandel der Arbeitsgesellschaft hin zur Sinngesellschaft. D. h. Arbeit ist nicht länger Mittel zum Zweck, wie zum Beispiel der Sicherung der eigenen Existenz. Eine sinnstiftende Arbeit zu finden ist auch nicht länger ein Privileg der Besserverdienenden. Es ist mittlerweile bei der Mehrheit der Arbeitenden angekommen. Für viele ist es aber eine Herausforderung den Sinn zu finden, weil sie vielleicht nicht wissen wie oder es verlernt haben.

Jitske Kramer ist Kulturanthropologin und reist um die ganze Welt, um Kulturen kennenzulernen – und um von ihnen zu lernen. Die derzeitige Krise betrachtet sie eher als den Beginn einer Transformation und möchte daran mitwirken, diese einzuleiten.

Darüber hinaus waren drei Impulsvorträge am Vorabend zu nachhaltiger Teamentwicklung, Gehaltstransparenz und einen Blick über den Tellerrand zu New Work International sehr informativ.

Aus der Veranstaltung habe ich viele neue Ideen und Impulse mitgenommen. Ein wichtiges Fazit ist zum Beispiel, dass der Mindset-Wandel der Schlüssel für jede Veränderung ist. Eine Unternehmenstransformation ist ohne den individuellen Wandel aller Beteiligten nicht möglich. Aus altem Denken wird kein neues Handeln entstehen können.

Vertrauen und Flexibilität werden dabei durch ein hohes Maß an Eigenverantwortung zurückgezahlt – was wiederum die Grundlage für eine nachhaltige Kultur und skalierbare Organisation bildet. Zudem bedeutet höhere Flexibilität auch höhere Lebensqualität, sprich gesündere und glücklichere Mitarbeiter. Alles auf einmal umzusetzen wird jedes Unternehmen und damit auch die Mitarbeiter überfordern. Besser ist es, eins nach dem anderen umzusetzen. Dabei muss nicht jedes Mal das Rad neu erfunden werden. Was andere gut machen, darf man sich gerne anschauen und für sich kopieren bzw. adaptieren.

New Work bei der Messe Düsseldorf

Redaktion: Was wurde bei der Messe Düsseldorf in diesem Rahmen bereits umgesetzt?

DZ: Bei der Messe finden sich jetzt schon viele Aspekte von New Work wieder. Wir können uns z. B. aussuchen von wo wir arbeiten und wann wir arbeiten wollen. Das Ganze ist dann natürlich in einem definierten Rahmen eingebunden. Wir haben mit Asana ein optimales Work-Management-Tool eingeführt und etabliert. Ca. 75% der Mitarbeiter, für die die Nutzung von Asana Sinn machen würde, nutzen es bereits. Mit Asana wissen die Teams immer wer was bis wann zu erledigen hat. Informationen zu den Aufgaben und Projekten sind an einem Ort. Auch die Kommunikation dazu ist hier eingebettet. Somit wird mit Asana nicht nur die Transparenz gefördert, sondern auch das Arbeiten in interdisziplinären Teams hilft die immer noch vorhandenen Kopfmonopole und Silos weiter abzubauen. Mit den vorgenannten Umsetzungen haben wir also eine Infrastruktur geschaffen, die uns ermöglicht weitere Aspekte von New Work aufzunehmen und den notwendigen Wandel weiter beschreiten zu können.

Redaktion: Was waren die Herausforderungen in diesem Projekt?

DZ: Grundsätzlich haben wir mit dem Asana-Projekt Hürden für die Veränderung nehmen müssen.
Die Messe Düsseldorf war schon vor der Einführung von Asana ein sehr erfolgreiches Unternehmen. Die Arbeitsabläufe hatten jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter im Kopf. Asana war plötzlich eine neue Art seine Arbeit zu dokumentieren und eine neue Offenheit sowie Transparenz. Warum soll also ein neues Tool eingeführt werden, wenn wir doch gerade so erfolgreich sind? Erfolgreich sein, heißt aber nicht sich auf den eigenen Lorbeeren auszuruhen, sondern ist m. E. vielmehr ein Ansporn Zukünftiges noch ein bisschen besser zu machen. Unsere bisherigen Tools waren nicht mehr zeitgemäß, um ein besseres und effektiveres Zusammenarbeiten zu ermöglichen.

Redaktion: Was ist in Zukunft bei der Messe Düsseldorf noch geplant?

DZ: Jetzt müssen wir erst einmal wieder unser Business ans Laufen kriegen. Die Corona-Zeit mit all den Entbehrungen habe jedem Einzelnen und dem Unternehmen insgesamt sehr viel abverlangt.
Toll ist es, dass die Messen wieder gut angelaufen sind. Natürlich (noch) nicht auf Vor-Corona-Niveau, aber wir sind auf einem guten Weg dahin.
Darüber hinaus haben die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Rahmen von New Work nun die Möglichkeit komplett dezentral zu arbeiten.

Auf diesem Weg wird uns unser Strategieprogramm „R1SE“ unterstützen. Mit all seinen Handlungsfeldern wird es zunächst einiges verändern, aber wenn wir den Weg konsequent weitergehen, werden wir uns dafür mit dem entsprechenden Erfolg belohnen. Veränderungen sind nicht jedermanns Sache, aber mit unserem Strategieprogramm wird keine Revolution betrieben, sondern es wird eine evolutionäre Weiterentwicklung stattfinden. Das benötigt sowohl Mut und auch Vertrauen in die Veränderungen, als auch die notwendige Agilität sich auf ein sich veränderndes Umfeld einzustellen und anzupassen.

Redaktion: Ein Blick in die Glaskugel: Wie sehen aus Ihrer Sicht die Arbeitswelten der Zukunft aus?

DZ: Jeder und Alles darf/muss hinterfragt werden dürfen. „Never change a running system“. Wirklich? Genau hier müssen wir alle unser Mindset ein stückweit anpassen. Und wenn wir merken, dass Anpassungsbedarf für eine Optimierung vorhanden ist, dann können wir das angehen. Das kann vielleicht auch mal in eine falsche Richtung laufen. Dann müssen wir so etwas frühzeitig erkennen und es sofort einstellen und uns eine alternative Lösung überlegen, die dann besser geeignet ist.

Bildquelle: Nils Hasenau

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