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Zwischen Nachhaltigkeit und Festivalisierung – die Zukunft der Messe ist hybrid

Das Business-Meeting am Küchentisch, Matchmaking auf der Couch oder die Podiumsdiskussion beim Spaziergang – verstärkt durch die Corona-Pandemie, führt die Digitalisierung zu einer neuen Form der Live-Kommunikation. Doch inwieweit können digitale Messen Präsenzveranstaltungen ersetzen? Welche Rolle spielen hybride Formate für die Messewelt? Und werden Präsenzmessen in Zukunft Bestand haben?

Warum Messen die Plattform der Zukunft sind

Messen leben von persönlichem Austausch, dem haptischen Entdecken neuer Technologien und Trends sowie physischer Präsentationen. Dies alles schien vor der Corona-Krise unersetzbar und stellte viele Veranstalter im Frühjahr 2020 vor große Herausforderungen. Doch besondere Zeiten erfordern neue Konzepte. Und so starteten wir im Oktober 2020 unser erstes rein virtuelles Event mit der glasstec VIRTUAL, an der rund 10.000 Besucherinnen und Besucher aus mehr als 110 sowie rund 800 Ausstellerinnen und Aussteller aus 44 Ländern teilnahmen. Die Veranstaltung war auch digital ein voller Erfolg.

Das liegt sicherlich auch daran, dass unsere Messe auch schon vor der Corona-Pandemie nicht rein analog waren: Messeportale, Messe-Apps oder unser Online Order System sind nur einige digitale Angebote, mit denen wir für unsere Ausstellerinnen und Aussteller sowie Besucherinnen und Besuchern ein nahtloses Erlebnis schaffen.

Wir wissen: die Zukunft der Messe ist nicht nur analog ODER digital, sondern …

… hybrid – Das Beste aus beiden Welten

Eine Mischung zwischen digital und analog bieten hybride Veranstaltungen, also Präsenzmessen mit digitalen Verlängerungen. Nachdem aufgrund der Corona-Pandemie einige Messen nicht in Präsenz stattfinden konnten, waren wir umso glücklicher, dass wir 2020 in einen hybriden Messe-Herbst gestartet sind. Denn trotz intensiver, digitaler Kommunikation bleibt der Wunsch nach persönlicher Begegnung. Laut einer Umfrage der Verbände VDMA, ZVEI, SPECTARIS und der AUMA sind Events im ausschließlich digitalen Format für die meisten ausstellenden Unternehmen keine (dauerhafte) Alternative zu realen Messen. Hybride Messen vereinen hingegen das Beste aus beiden Welten und stellen eine ideale Ergänzung zur analogen Veranstaltung dar. Der CARAVAN SALON Düsseldorf, die MEDICA und COMPAMED sowie die A+A sind nur einige Messen, die mit weiterentwickelten digitalen Services Präsenzmessen ausweiten. Darüber hinaus können hybride Formate die Reichweite von Messen und Events steigern und durch digitale Services neue sinnvoll Services ergänzen und neue Mehrwerte schaffen.

Festivalisierung der Messen

Egal ob digital, analog oder hybrid – neben nachhaltigen Konzepten und Technologien rücken Emotionen und inhaltlicher Mehrwert für das Messepublikum immer mehr in den Fokus. Denn die Bedürfnisse und Erwartungen der Menschen haben sich durch die Pandemie grundlegend verändert. Persönliche Interaktionen sind in den letzten Jahren stark eingeschränkt worden, umso mehr steigt die Nachfrage nach physischen Begegnungen. Auf Fachmessen und Konferenzen lässt sich daher ein Trend zu spektakulären Programmen und After-Show-Partys beobachten. Der Bundesverband Industrie Kommunikation e.V. spricht in seinem Whitepaper „Live-Kommunikation im New Normal zwischen real, digital und hybrid” sogar von einem Trend zur Festivalisierung. Dabei ist jedoch vor allem wichtig, dass überzeugender Content vor der Veranstaltung kommuniziert wird. „Auf blauen Dunst fährt niemand mehr irgendwo hin oder nimmt digital teil”, erklärt Prof. Dr. Uwe Kleinkes, Studiengangsleiter Technisches Management und Marketing an der Hochschule Hamm-Lippstadt. Digitale Kommunikation spielt also auch bei analogen Veranstaltungen weiterhin eine große Rolle.

#EndlichwiederMesse: Im Frühjahr geht es wieder los

Technologie, Produkte sowie Trends live zu erleben, hat nach wie vor eine große Bedeutung und ist ein wesentlicher Baustein im Marketing-Portfolio der Unternehmen. Im Postpandemie-Zeitalter sehnt sich der Mensch umso mehr nach einem persönlichen Austausch. Indem wir die digitale Community mit dem Geschehen vor Ort zusammenbringen, schaffen wir für die Netzwerke der jeweiligen Veranstaltung – ob nun Messe oder Konferenz – demnach essenzielle Mehrwerte. Mit unseren Frühjahrsmessen im Mai BEAUTY, TOP HAIR, ProWein und EuroCIS, die in diesem Jahr übrigens auch ihren 25. Geburtstag feiern wird, starten wir optimistisch mit neuen Trends, spannenden Side Events, persönlichem Networking sowie innovativen digitalen Services und Zusatznutzen für die Unternehmen. Auch im Juni werden wire/Tube sowie die Gastveranstaltung METAV und die PRINT DIGITAL CONVENTION zeigen, dass Messen die Plattform der Zukunft und Innovationstreiber der Branchen sind. Diese Formate leben vom persönlichen Austausch, von Live-Erlebnissen und vom Einsatz aller Sinne und finden schwerpunktmäßig physisch statt.

Nachhaltigkeit im Fokus der Messen

Eine dieser Messen ist die decarbXpo im September, die als Nachfolger der Energiespeichermesse ENERGY STORAGE auch den Megatrends CO2-Reduzierung/Dekarbonisierung eine Bühne bietet – als Standort für Weltleitmessen energieintensiver Industrien für uns eine perfekte Ergänzung unseres Portfolios. Immerhin schreitet die globale Klimakrise weiter voran und damit auch die Pflicht für Unternehmen als wichtige Akteure einen Beitrag zu leisten und ökologische Verantwortung zu übernehmen. Jeder und jede Einzelne von uns trägt einen Teil dazu bei – das gilt auch für uns als Messegesellschaft. Digitale und hybride Formate reduzieren beispielsweise die physischen Messeteilnahmen, Material und Energieressourcen. Gleichzeitig bieten nationale und internationale Messe-Plattformen für innovative Produkte, die neue Zukunftsperspektiven und Lösungen für die aktuellen Herausforderungen unserer Zeit aufzeigen. Nachhaltigkeit wird auch in Zukunft ein richtungsweisendes Thema für die anstehende Messen in Düsseldorf sein und wird von uns bei neuen Formaten mitgedacht.

Hybride Messeformate und innovative Networking-Plattformen werden in Zukunft immer wichtiger. Passend dazu fand am 3. März 2022 der Digitalk (Digitale Stadt Düsseldorf) mit unserem Executive Director Dr. Christian Plenge zum Thema „Digital is the new normal – wie wir in Zukunft reisen und tagen werden” statt.

Für uns liegt demnach auf der Hand: Digitale Formate können – vor allem in Zeiten einer Pandemie – Wissensvermittlung, Matchmaking oder auch Produktpräsentationen gut abdecken, sie sind aber kein Ersatz für Präsenzveranstaltungen und reale Begegnungen. Doch auch wenn Messen wieder analog stattfinden können, werden digitale Services bleiben. Die Zukunft der Messen ist demnach nicht analog oder digital, sondern hybrid.

Habt ihr schon mal eine hybride Messe besucht? Teilt gerne eure Erfahrungen mit uns in den Kommentaren!

Headerbild-Quelle: Messe Düsseldorf/C.Tillmann

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