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Vom Rhein in die Subtropen: Interview mit unserer Auslandsvertretung in Brasilien

Was verbindet das Rheinland mit Brasilien? Auf den ersten Blick nicht besonders viel – das Wetter ist es definitiv nicht. Doch wer genauer hinschaut, entdeckt mehr Gemeinsamkeiten als gedacht. Immerhin punkten beide Orte sowohl mit Gastfreundschaft und ihrer Karnevalskultur als auch auf kulinarischer Ebene. Ein weiterer (vielleicht wenig bekannter) Verbindungspunkt sind wir – die Messe Düsseldorf.

Denn wir haben in dem südamerikanischen Land mit EMME eine sehr aktive Auslandsvertretung und veranstalten dort mit TUBOTECH und wire South America unter anderem zwei Veranstaltungen aus unserem „Metals & Flow Technologies“-Portfolio. Dieses Jahr neu im Programm ist die MEDICAL FAIR BRASIL, eine neue Messe unserer MEDICAlliance Sie sollte ursprünglich erstmals im Mai stattfinden, wurde nun aber wegen der weltweiten Corona-Pandemie auf September verschoben. Denn auch Brasilien ist von der Corona-Krise betroffen, das öffentliche Leben und die Wirtschaft vorübergehend lahmgelegt. Und besonders die Firmen und Mitarbeiter des Gesundheitswesens sind aktuell natürlich vorrangig mit der Bekämpfung von COVID-19 beschäftigt und haben keine Kapazitäten für Veranstaltungen. Da die Vorbereitungen für diese neue Messe aber schon lange laufen, haben wir bereits bei der letzten MEDICA den Düsseldorf-Besuch von Malu Sevieri, der Trade Fair Division Managerin unserer brasilianischen Vertretung, für ein Gespräch genutzt. Sie hat mit uns über ihr Heimatland, Messen und, nicht zu vergessen, den Karneval gesprochen und uns letzte Woche telefonisch auf den neuesten Stand über die Situation in Brasilien gebracht.

Stellen Sie sich und Ihr Team einmal vor!

 

Malu Sevieri ist seit Januar 2015 die Verantwortliche der brasilianischen Auslandsvertretung der Messe Düsseldorf.

 

Mein Name ist Malu Sevieri und ich bin seit Januar 2015 die Verantwortliche der brasilianischen Auslandsvertretung der Messe Düsseldorf, EMME. Zurzeit besteht unser Team aus 14 Personen, welche in verschiedenen Bereichen arbeiten. Seit Februar unterstützt uns zusätzlich Vanessa Klein, eine Düsseldorfer Kollegin aus dem MEDICAlliance-Team, für mehrere Monate in São Paulo bei der Planung der MEDICAL FAIR BRASIL. Normalerweise unterscheidet sich unsere Arbeit von Tag zu Tag, da wir verschiedene Branchen abdecken und sonst immer mindestens ein Kollege auf Reisen ist. Das sieht aktuell natürlich leider anders aus: Momentan sind die meisten Kollegen seit einiger Zeit im Homeoffice, nur Vanessa und ich arbeiten noch im Büro.

Was schätzen Sie an Ihrer Arbeit und Ihren Kollegen?

An meinen Kollegen schätze ich am meisten ihren Ehrgeiz. Jeder hat seine eigenen Aufgaben, aber am Ende des Tages sind wir alle ein Team und helfen einander. Wenn jemand zum Beispiel kurz vor einer Deadline steht, helfen wir, diese einzuhalten, auch wenn die jeweilige Aufgabe nicht zu unseren eigenen gehört.

„Mein Highlight war die Auszeichnung als beste Auslandsvertretung in Lateinamerika“

Warum haben Sie sich dafür entschieden, bei einer Auslandsvertretung der Messe Düsseldorf zu arbeiten? Was hat Ihr Interesse geweckt?

Ich habe schon immer in der Messebranche gearbeitet und davon geträumt, bei einer großen und bekannten Organisation wie der Messe Düsseldorf zu arbeiten. Darüber hinaus freue ich mich, wenn sich die Themen, mit denen wir uns befassen, weiterentwickeln. Das schönste Gefühl ist doch, wenn wir beispielweise ein Unternehmen davon überzeugt, ins Ausland zu expandieren und dann ein positives Feedback bekommen.

Was sind Ihre persönlichen Highlights in den letzten Jahren gewesen?

Mein erstes Highlight war die Auszeichnung als beste Auslandsvertretung in Lateinamerika innerhalb unserer ersten 18 Monate. Du weißt, dass du einen guten Job gemacht hast, wenn dich deine Kollegen auf diese Weise belohnen.

Was bedeutet es für Sie, eine neue Messe in Ihrer Heimat aufzubauen?

Es ist eine große Herausforderung für unser Team und eine Menge Arbeit, aber es ist schön, ein eigenes Event etablieren zu können. Mit einer neuen Messe sind wir offener für neue Allianzen, Events und Strategien. Wirklich sehr aufregend!

Seit wann arbeiten Sie an der neuen MEDICAL FAIR BRASIL in São Paulo?

Die ersten Überlegungen dazu gab es im Mai 2019. Für die Messe Düsseldorf ist es strategisch wichtig, mit der MEDICAlliance im brasilianischen Markt Präsenz zeigen. Mit dem brasilianischen Medizintechnik-Herstellerverband ABIMO, der die MEDICAL FAIR BRASIL unterstützt und kooperativ durchführt, haben wir dafür einen wichtigen Partner gefunden. Wir von EMME sind für die Veranstaltungsorganisation vor Ort verantwortlich. Die finale Vertragsunterschrift fand im November während der MEDICA statt. Danach sind wir daran gegangen, die Veranstaltung von null an aufzusetzen, wobei die Unterstützung und die Erfahrung der Düsseldorfer Kollegen sehr wertvoll waren.

Die Premiere kann nun leider nicht wie geplant stattfinden. Wie hart trifft Sie die Verschiebung?

Für uns ist die Verschiebung wirklich tragisch. Wir haben so lange auf diese Premiere hingearbeitet. Wir haben schnell reagiert und gemeinsam mit unseren Partnern einen neuen Termin gefunden und das Konzept angepasst. Ich bin daher zuversichtlich, dass die Messe auch im September ein Erfolg wird. Die Vernetzung aller Akteure der Gesundheitsbranche und die Diskussion über die Pandemie und zukünftige Strategien ist jetzt wichtiger denn je. Da greifen wir in unserem Fachprogramm natürlich auf. Aber das heißt auch, dass wir jetzt quasi wieder bei null anfangen und bis dahin in einer relativ kurzen Zeit noch sehr viel Arbeit vor uns liegt.

„Ich liebe die Beteiligung der ganzen Stadt während deutscher Messen“

Machen sich normalerweise die kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und Brasilien in Ihrem Arbeitsleben bemerkbar? Was ist der Unterschied zwischen deutschen und brasilianischen Veranstaltungen?

Ja! Zwei Dinge sind komplett anders: Zu allererst findet man in Brasilien kaum Besucher, die bereit sind, Eintritt für Messen zu bezahlen. Für Kongresse wird in der Regel bezahlt, aber nicht für Messebesuche. Und zweitens befindet sich in jedem Gang ein Teppich. Die Messehallen in Brasilien sind nicht gerade modern, sodass wir jeden Flur mit Teppichen ausgelegt haben. Daran muss ich mich noch gewöhnen.

Darüber hinaus: Ich liebe die Beteiligung der ganzen Stadt während deutscher Messen. Verkehrsmittel können mit der Eintrittskarte genutzt werden, es gibt Anzeigen in der Stadt und am Flughafen etc. Das findet man in Brasilien nicht. Das Rathaus und die Landesregierung helfen den Messeveranstaltern nicht. Leider haben sie nicht erkannt, wie sehr ihre Unterstützung der lokalen Wirtschaft zu Gute kommen könnte.

Bei allen Unterschieden gibt es aber auch eine große Gemeinsamkeit: Sowohl das Rheinland als auch Brasilien sind Karnevalshochburgen. Falls Sie schon einmal den Düsseldorfer Karneval miterlebt haben: Welche Art, Karneval zu feiern, gefällt ihnen besser oder hat jede ihren eigenen Charme?

Ich war einmal auf dem Düsseldorfer Karneval und es hat großen Spaß gemacht, ist aber nicht vergleichbar mit Brasilien und 34 Grad am Strand. Es gibt keinen besseren Ort für ein kaltes Bier mit Freunden.

Vorausgesetzt man kann sich wieder überall normal bewegen und hat nach einem spannenden Messebesuch noch genug Zeit, São Paulo zu entdecken: Was sollten sich Besucher dabei auf keinen Fall entgehen lassen?

Meiner Meinung nach ist São Paulo eine der besten Städte der Welt, wenn es um das Thema Essen geht. Hier ist jede Küche aus jedem Land der Welt vertreten, aber der Besuch eines Grillhauses ist ein absolutes Muss. Ich empfehle, die typischen brasilianischen Geschäfte und den lokalen Museen einen Besuch abzustatten. Eine weitere tolle Sache sind die Bars auf den Dächern der Stadt. Da wir keinen harten Winter haben, sind sie immer geöffnet und gut besucht.

 

Vielen Dank, Malu Sevieri, für das Interview!

Wenn ihr mehr über unsere Auslandsvertretungen erfahren möchtet, guckt euch gerne die anderen Artikel und Interviews auf unserem Blog an. Welchen Kollegen sollen wir als nächstes einen Besuch abstatten? Hinterlasst uns gerne einen Kommentar!

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Andrea Eppert
Senior Managerin Corporate Communications bei der Messe Düsseldorf GmbH. Kommunikationsfreak, Leseratte, Pferde- und Nähfan.