Zwischen Weihnachten und den Heiligen Drei Königen – So sehen die Traditionen in aller Welt aus
Gemeinsam und international: Das sind die Traditionen unserer Kollegen im Ausland
Das Weihnachtsfest liegt bereits hinter uns und das Jahr 2021 ist erst wenige Tage alt. Am 6. Januar, dem Tag der Heiligen Drei Könige begrüßen wir normalerweise traditionell die Sternsinger. So sieht es zumindest bei uns in Deutschland aus. Doch zwischen Heiligabend und der Ankunft der Heiligen Drei Könige zeigt sich in aller Welt ein großes Spektrum an Traditionen. Daher haben wir bei unseren Kollegen unserer Auslandsvertretungen und Tochtergesellschaften nachgefragt, welche unterschiedlichen Bräuche sie rund um Weihnachten und Neujahr feiern. Die große Gemeinsamkeit: Alle wünschen sich gegenseitig das Beste für die Zukunft und eine schöne Zeit.
Polen: Gäste sind willkommen
Aus der polnischen Auslandsvertretung der Messe Düsseldorf berichtet unsere Kollegin Agnieszka Strzelczyk-Walczak, dass am Heiligabend der Christbaum geschmückt und ein gemeinsames Essen vorbereitet wird. Nach Einbruch der Dunkelheit erscheint der „erste Stern“ am Himmel und das Festmahl beginnt. Zur Eröffnung wird unter den Familienmitgliedern eine Oblate gebrochen und sich einander die besten Wünsche für die Zukunft ausgesprochen. Währenddessen befindet sich Heu unter der Tischdecke, um an die Geburt Jesu in Armut zu erinnern. Zudem gibt es ein zusätzliches Gedeck für einen Gast, der noch unerwartet hinzukommen könnte. Dafür leuchtet eine Weihnachtskerze, um ein Zeichen der Einladung auszusenden. Der Abend endet schließlich mit der mitternächtlichen Christmette, um die Ankunft der Schäfer zur Geburt des Erlösers in Bethlehem zu feiern.
Silvester: Das Glück wird eingeladen
Um gut in das neue Jahr zu starten, ist es bei unseren Nachbarn in Polen üblich, am 31. Dezember niemals das Haus zu putzen, da ansonsten auch das Glück weggewischt wird. Später am Silvesterabend gibt es viele Traditionen, die ebenfalls ein positives, neues Jahr herbeibringen sollen. Schlechte Erfahrungen werden zum Beispiel auf einen roten Zettel geschrieben, welcher verbrannt wird. Die Altlasten sollen dadurch im alten Jahr bleiben. Um dem Glück noch ein wenig mehr auf die Sprünge zu helfen, darf in Polen um Mitternacht nur die älteste Person des Hauses Türen und Fenster öffnen. So wird die gute Energie eingeladen und alle schlechten Emotionen können das Haus verlassen.
Auch das Voraussagen des Glücks im neuen Jahr erfreut sich großer Beliebtheit. Um herauszufinden, ob es sich bei dem kommenden Jahr um ein erfolgreiches handelt, reicht ein Blick in den Himmel – ist dieser sternenklar, steht dem Glück nichts mehr im Wege. Aber es lohnt sich genauso in das Sektglas zu schauen: Sind die Sektbläschen groß und bewegen sich schnell, wird das kommende Jahr voller Veränderungen sein. Bei langsamen und kleinen Bläschen freuen sich die Polen auf ein gesundes und glückliches neues Jahr.
Jahreswechsel weltweit: Kulinarische Traditionen
Die griechischen Traditionen variieren von Region zu Region, erzählt uns Alexia Castro, aus der Auslandsvertretung Griechenland Messe Düsseldorf GR.I.D. GbR. Ein Ritual ist jedoch weit verbreitet: Am Silvesterabend wird ein Kuchen, die Vasilopita, vom Familienoberhaupt nach vorgegebenen Regeln angeschnitten und die Stücke verteilt. Eines der Stücke enthält eine goldene Münze, die Flouri, was eigentlich Mehl bedeutet. Wer dieses Stück erhält, soll alles Gute und beste Gesundheit im neuen Jahr erfahren.
Mit jedem Glockenschlag vor dem Jahreswechsel wird in Spanien, wie Olivier Hubing, Delegación en España de Messe Düsseldorf GmbH, berichtet, ab 12 Uhr mittags je eine Traube gegessen. Am Morgen des neuen Jahres gibt es Churros, auch Porras genannt, sternförmige Gebäckstangen, die in flüssige, noch warme Schokolade gedippt werden.
Spanien: Weihnachten mit den Heiligen Drei Königen
In der Vorweihnachtszeit wird in Spanien zudem die „carta a los Reyes”, also der „Brief an die Könige“ geschrieben, in dem die Kinder ihre Wünsche äußern. Die Feier der Ankunft der Heiligen Drei Könige ist in Spanien dann die eigentliche Weihnachtsfeier. Auch die große Bescherung findet erst am Morgen des 6. Januar statt. Am Vorabend gibt es normalerweise aufwendig inszenierte Umzüge, bei denen die Ankunft der heiligen Reiter auf Kamelen gefeiert wird. Von Reittieren, wie Kamelen oder Pferden, oder aber von bunten Wagen aus begrüßen die drei Anreisenden Kinder mit Bonbons und anderen Süßigkeiten. Später geht es nach Hause, wo sich dann die erwartungsfreudigen Kinder in einer für die Eltern häufig langen schlaflosen Nacht auf ihre Geschenke freuen.
Silvester: Traditionen rund um den Jahreswechsel
In Südafrika, so berichtet Alexa Gerrard von unserer Auslandsvertretung Southern African – German Chamber of Commerce and Industry NPC, wird am Vorabend des neuen Jahres ein Barbecue, ein Braai oder auch Chisa Nyama, für die Familie und ihre Freunde zubereitet. In der multikulturellen Tradition des Landes feiert man gemeinsam, unabhängig von Herkunft und Religion. Ebenso variieren die Getränke, hier gibt es lokalen Wein und an anderer Stelle Bier. Die Hauptsache ist ein geselliges Miteinander.
Aus den USA berichteten uns Tom Mitchell und Anne Meerboth-Maltz von der Messe Düsseldorf North America Inc., dass am Time Square in New York zum Jahresbeginn um Mitternacht ein sogenannter „Zeitball“ an einem riesigen Fahnenmast heruntergelassen wird. Der Times Square Ball ist nicht nur Relikt aus der Geschichte zur Anzeige der Tageszeit, sondern eröffnet normalerweise eine große Feier mit vielen Prominenten. In den meisten anderen großen Städten der USA gibt es ein feierliches Feuerwerk, welches mit Musik untermalt wird. Und was wären die USA ohne Football? Eine weitere Tradition am Neujahrstag ist nämlich, dass am Nachmittag des 1. Januar das traditionelle College-Football-Spiel Rose Bowl stattfindet, bei dem auch schon unser Kollege Tom Mitchell vor Ort war.
Wie sieht es bei euch aus, welche Tradition um den Jahreswechsel darf eurer Meinung nach auf keinen Fall fehlen?