Uni und Hochschule, Geistes- und Wirtschaftswissenschaften: So vielfältig fördern wir die Düsseldorfer Hochschullandschaft
Als starker Akteur in der Landeshauptstadt setzt sich die Messe Düsseldorf für die Förderung der lokalen Hochschullandschaft ein. In diesem Rahmen wurde am 28. August der 45. drupa Preis an Aceyla Bakir für ihre Dissertation an der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf vergeben. Wir sprachen dazu mit Dr. Christian Plenge, Kopf der digitalen Strategie der Messe und Vorsitzender des Fördervereins des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Düsseldorf (HSD), sowie mit Sabine Geldermann, Director der drupa, der weltgrößten Messe für Printtechnologien. Ein Einblick in Partnerschaft, Förderung und wissenschaftliche Spitzenleistungen.
Was macht die Hochschulförderung der Messe Düsseldorf aus?
Sabine Geldermann: Die große Bandbreite – wir fördern Universität und Hochschule, Geisteswissenschaften Wirtschaftswissenschaften. Als Tochtergesellschaft der Stadt Düsseldorf und des Landes NRW auf der einen Seite und als eine der weltweit größten Messegesellschaften auf der anderen Seite zeigen wir Präsenz und sind hier umfassend aktiv.
Dr. Christian Plenge: Wir setzen uns generell für die Stärke des Standortes mit einem gesunden Mix aus Wirtschaft, Ausbildung, Lebensqualität und Zukunftsorientierung ein – da ist die Hoch-schulförderung ein wichtiger Baustein, so wie auch unsere Unterstützung für die Start-up-Szene in Düsseldorf über den digihub und K67, um weitere Beispiele zu nennen.
Kürzlich hat die Messe Düsseldorf den drupa Preis 2023 verliehen. Auf den ersten Blick ist die Verbindung zwischen drupa und der Düsseldorfer Hochschullandschaft nicht ganz klar. Warum tritt gerade diese Messe in dem Kontext in Erscheinung?
Sabine Geldermann: Die drupa ist als weltweit führende Fachmesse für Drucktechnologien eine der größten und relevantesten Düsseldorfer Messen. Mit dem Projekt drupa city beispielsweise, bei dem die drupa über ein Hospitality-Konzept mit städtischen Partnern aus Hotellerie, Gastro-nomie und Handel verschiedene Orte in ganz Düsseldorf in das Messeprogramm integriert, zeigt die Messe immer wieder Präsenz im städtischen Leben. Auch darüber hinaus möchten wir uns am Standort Düsseldorf gern engagieren und die Stadt nachhaltig positiv prägen. Inspiration, Innovation und Wissenstransfer sind Kernthemen der drupa, was wunderbar zum Selbstverständnis von Hochschulen passt. Als Innovationsplattform für Drucktechnologien ist die drupa zudem der ideale Partner für die Förderung junger Talente und für die Unterstützung im Printbereich.
Und wie unterstützt der drupa Preis junge Talente konkret?
Sabine Geldermann: Der drupa Preis ist mit 6.000 Euro dotiert, die passend zu drupa als weltweite Nummer-eins-Messe für Printtechnologien in die Druckkosten der prämierten Dissertatio-nen fließen. Seit über 40 Jahren zeichnen wir so junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Philosophischen Fakultät an der Heinrich-Heine-Universität. Über die Vergabe des drupa-Preises entscheidet übrigens ein Fachgremium, das sich aus Rektorat und Prorektorat der Heinrich-Heine-Universität, dem Vorsitzenden des drupa-Komitees und dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf zusammensetzt.
Was schätzen Sie persönlich am drupa Preis?
Sabine Geldermann: Mich bereichert es sehr, in diesem Rahmen auf so faszinierende Persönlichkeiten zu treffen, die aufgrund Ihrer Passion für ein spezifisches Forschungsgebiet einzigartige Leistungen erbringen, eine Vorbildfunkton einnehmen und junge Menschen inspirieren. Auch den Austausch mit den Doktorandinnen und Doktoranden genieße ich sehr. Ich werde so immer wieder in spannende Themenwelten eingeführt – mal ganz abseits des Messe-Alltags.
Wie fördert die Messe die Studierenden der Stadt abgesehen vom drupa Preis?
Dr. Christian Plenge: Hier kommt der Förderverein des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Düsseldorf, FVW,ins Spiel, dem ich seit Juni 2022 vorsitze. Seit mehr als 40 Jahren setzen wir uns für die Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ein. Speziell den Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Düsseldorf unterstützen wir ge-meinsam mit engagierten Unternehmen. Beispielsweise mit studentischen Exkursionen, Gastvorträgen, akademischen Feiern, Stipendien und Förderpreisen. Kürzlich haben wir eine neue, geschlossene LinkedIn-Gruppe des Fördervereins etabliert, über die sich Studierende eigenständig mit engagierten Unternehmen verbinden können und so schneller den Zugang zur Arbeitswelt oder einen Partner für die Bachelor- oder Masterthesis finden können.
Warum fördert die Messe Düsseldorf speziell die Wirtschaftswissenschaften?
Dr. Christian Plenge: Die Messe Düsseldorf gehört zu den Gründungsmitgliedern des Fördervereins, der nur kurz nach dem Bau der Fachhochschule Düsseldorf – Vorläuferin der heutigen Hochschule Düssseldorf – Anfang der 1970er Jahre entstanden ist. Ziel war immer schon, einen Beitrag für eine möglichst praxisnahe Ausbildung der Studierenden zu leisten, da wir als starkes Unternehmen in Düsseldorf selbst immer Bedarf an Nachwuchs in den Fächern der Wirtschaftswissenschaften haben. Mit der Vorlesung „Internationales Messemarketing“ im Studiengang International Management finden sich unsere Inhalte sogar ganz direkt im Modulplan der Hochschule wieder.
Was macht Ihre Tätigkeit als Vorsitzender des Fördervereins besonders?
Dr. Christian Plenge: Ich freue mich, auf diesem Weg die Unterstützung, die mir selbst früher als Elektrotechnik-Student in Aachen gewährt wurde, zurückgeben zu können. Außerdem haben wir viele wichtige Firmen aus Düsseldorf und dem Umland sowie interessante Persönlichkeiten unter unseren Mitgliedern. Der gemeinsame Austausch bereichert mich und ergänzt meine Arbeit bei der Messe Düsseldorf. Und die Zusammenarbeit im neuen Vorstandsteam mit Stefan Dahm von der Stadtsparkasse und Martin Ebel von der Rheinischen Post macht echt Spaß!
Unterstützt die Messe Düsseldorf auch Hochschulen außerhalb von Düsseldorf?
Sabine Geldermann: Im Rahmen unserer zahlreichen Weltleitmessen unterstützen wir die Hochschulen und Universitäten, die in den Branchen unserer Fachmessen besonders aktiv sind, indem wir einzelne Projekte fördern oder Studierenden Sonderflächen für ihre Ideen zur Verfügung stellen.
Dr. Christian Plenge: So kooperiert die ProWein regelmäßig mit der Hochschule Geisenheim für den ProWein Business Report, der das Marktbarometer der internationalen Weinbranche darstellt. Auf der EuroShop 2023 haben Studierende des Fachgebiets Retail Design der HSD durch einen Mix aus Konferenz und Spiel ein neues Messestand-Konzept erlebbar gemacht. Und auf der glasstec bringen Mock-Ups und innovative Glaskonstruktionen der Technischen Universitäten in Darmstadt, Dortmund, Delft und Dresden die Besucherinnen und Besucher der Sonderschau „glass technology live“ immer wieder zum Staunen.