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Abschied von Werner M. Dornscheidt: Ein Großer geht

Messechef Dornscheidt verabschiedet sich. Die Neue Messe Süd/Halle 1 war das letzte große Bauprojekt unter seiner Führung (Quelle: Messe Düsseldorf/Andreas Wiese).

In der Poststelle fing alles an: Werner M. Dornscheidt startete dort 1975 mit einem Studentenjob bei der Messe Düsseldorf, am 30. Juni wird er nach knapp 17 Jahren sein Amt als Vorsitzender der Geschäftsführung niederlegen. Ein Blick auf den Menschen Werner Dornscheidt und auf seine Bilanz für die Messe.

Er hat die Messe Düsseldorf geprägt – vor allem menschlich. Werner M. Dornscheidt übergibt nun den Staffelstab an Wolfram N. Diener. Mit Unterbrechungen war der scheidende CEO insgesamt 37 Jahre im Unternehmen aktiv. „Messe, das ist mein Leben. Und die Messe Düsseldorf ist meine Familie“, sagt Dornscheidt. „Zusammen haben wir in all den Jahren Großes geleistet, was dem Unternehmen heute zu Gute kommt. Die Rahmenbedingungen sind zwar aktuell schwierig, doch es tut gut, ‚mein ‘ Unternehmen in besten Händen zu wissen.“

 

“Dorni” stellt sich vor

Wie Werner Dornscheidt als Chef ist, wohin er sich gerne zurückzieht und warum er nichts von Visionen hält, verrät er in diesem Steckbrief.

Mein Führungsstil: Ich lasse größtmögliche Freiheit. Die Mannschaft, die wir am Start haben, ist eigeninitiativ, agil und gibt 100 Prozent. Freiheit schafft Kreativität. Und ist gleichzeitig fordernd, weil jeder sich selbst strukturieren und Entscheidungen treffen muss.

Mein Charakter: Sternzeichen Widder, noch Fragen?

Mein größter Erfolg: Schauen Sie sich die Messe Düsseldorf doch an. Ich bin froh, dass ich hierfür einen Beitrag leisten durfte. Und dass ich ‚mein ‘ Unternehmen in besten Händen weiß. Mit ihrer langjährigen Messeerfahrung ist die neue alte Geschäftsführung aus Wolfram N. Diener, Bernhard J. Stempfle und Erhard Wienkamp das ideale Trio, um die Messe Düsseldorf durch die Corona-Krise zu führen und erfolgreich für die Zukunft zu positionieren.

Mein Rückzugsort: Meine Familie und meine Heimat Gerresheim. Und wenn es mir auch da zu bunt werden sollte, schalte ich zwischendurch in Cadzand bei Knokke ab.

Meine Musikrichtung: Blues und Rock. Hat man ihn, wird man ihn nicht mehr los. Ursprünglich wollte ich übrigens mal Berufstrompeter werden. Mein erstes Geld verdiente ich mit 17 Jahren als Trompeter im Düsseldorfer Opernhaus. Für ein fürstliches Gehalt von 100 Mark am Abend.

Mein Respekt: gilt dem Behindertensport. Die Messe Düsseldorf organisiert und betreibt das Deutsche Haus während der Olympischen und Paralympischen Spiele im Auftrag der Deutschen Sport Marketing DSM. Die Stimmung dort, der Teamgeist und die Leistungen der Sportler machen mir immer wieder Gänsehaut. Unsere Rehabilitationsmesse REHACARE ist für mich daher auch eine Herzensangelegenheit.

Mein liebstes Karnevalskostüm: Mexikaner. In dieser Rolle gehe ich bald noch mehr auf. Ich bin ja Honorarkonsul von Mexiko und werde dieses Ehrenamt auch künftig ausüben. Im Honorarkonsulat im Erdgeschoss der Messe Düsseldorf. So bleibe ich dem Unternehmen zumindest ein wenig erhalten. Und mein Geschäftsführungskollege Bernhard Stempfle ist Honorarkonsul von Monaco. Ein Zeichen, wie international wir bei der Messe sind.

Mein Spitzname: Dorni.

Meine Leidenschaft: Auch wenn die Messe Düsseldorf unter mir zu einem rund um digitalen Unternehmen geworden ist: Ich mag Füller. Gute alte Füllfederhalter. 34 sitzen bei mir hübsch nebeneinander im Schrank. Was ich auch keinesfalls hergebe: Meine Bücher, die mich richtig stolz machen – „The Library of Werner Dornscheidt“. Diese Worte präge ich mit einem Stempel in meine Lieblingsbücher ein.

Mein Lieblingsgericht: Dicke Bohnen mit Speck. Für meine Kollegen koche ich auch hin und wieder Hausmannskost. Eintöpfe. Currywurst. Was gar nicht geht: Lachs.

Mein Morgenritual: Wenig sprechen, Zeitungen lesen, Kaffee trinken. Tee ist Medizin. Gut gegen Visionen.

Meine Vision für die Messe Düsseldorf: Bei Visionen rate ich zum Arztbesuch. Die Messe Düsseldorf ist bereits jetzt eine der weltgrößten Plattformen für die internationalen Marktführer und Entscheider diverser Industrien. Und das soll sie bleiben – auf allen Kanälen. Mit unseren Weltleitmessen hier in Düsseldorf. Lokalen Veranstaltungen weltweit. Und mit ihren digitalen Angeboten. Dafür muss das Team weiter nah an den Märkten sein, die Internationalisierung und die Digitale Transformation vorantreiben. Und unser Düsseldorfer Gelände auf der Höhe der Zeit halten – in Sachen Technologie, Funktionalität, Komfort und Architektur. Ständige Weiterentwicklung als Normalzustand. Alles wie gehabt, keine Vision nötig.

Mein Rat zum Schluss: Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht, nicht den Kopf hängen lassen.

Bilanz

Was bleibt nach knapp 17 Jahren Ära Dornscheidt? Die Infografik zeigt, was er für das Unternehmen bedeutet.

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Marcel Berndt
Senior Manager Corporate Communications bei der Messe Düsseldorf GmbH. Zukunftsoptimist, Weltenbummler, Düsseldorf-Fan .