Wir stellen vor: Daniela Jost – „Düsseldorfer des Jahres“ in der Kategorie Wirtschaft
Diese Woche war es wieder Zeit für einen ganz besonderen roten Teppich: Bereits zum elften Mal fand am Montag die Preiseverleihung „Düsseldorfer des Jahres“ auf dem Gelände des Areal Böhler statt. Bei der feierlichen Abendveranstaltung der Rheinische Post Mediengruppe werden Menschen geehrt, die mit ihren Ideen und Handeln Herausragendes für unsere Landeshauptstadt geleistet haben. Das Moderatorenduo Siham El-Maimouni (WDR) und Wolfram Kons (RTL) durfte insgesamt Preisträger in sieben verschiedenen Kategorien verkünden: Wirtschaft, Sport, Innovation & Nachhaltigkeit, Kultur, Ehrenamt und Lebenswerk. Passend zur rheinischen Frohnatur gab es in diesem Jahr auch noch einen Preis in der Sonderkategorie Karnevalsbrauchtum. Spätestens bei der Band Brings hielt es dann niemanden mehr im Saal auf den Plätzen.
Wir unterstützen die Verleihung bereits zum sechsten Mal in der Kategorie Wirtschaft. Die diesjährige Preisträgerin heißt Daniela Jost, Leiterin der Abteilung “Entwicklung neuer Geschäftsmodelle” bei den Stadtwerken Düsseldorf. Sie ist mit Ihrem Team für die grünen Elektroroller auf Düsseldorfs Straßen verantwortlich, die jeder unter dem Namen „eddy“ kennt. Die Flitzer sollen für weniger Autos, CO2-Emmissionen und Straßenlärm in unserer Stadt sorgen. Den passenden Partner für das Projekt fanden die Stadtwerke in dem Berliner Start-up emmy, das die Ziele von Daniela Jost unterstützt: Durch starke Partnerschaften Geschäftsmodelle und Strukturen aus neuen Perspektiven betrachten. Unser Geschäftsführer Werner M. Dornscheidt ist begeistert: „Daniela Josts Engagement fördert die Gründerszene, und zeigt, welche Chancen sich für Unternehmen in digitalen Zeiten ergeben. Ein Vorbild für die Wirtschaft.”
Wir haben die stolze Preisträgerin zum Interview getroffen und interessante Details aus Ihrer Arbeit und zu dem Projekt eddy erfahren: Wie sind Sie heute zur Arbeit gekommen?
Ich bin eine der rund 220.000 Berufstätigen, die mit dem eigenen PKW in die Stadt fahren. Einmal in Düsseldorf angekommen, bin ich multimodal unterwegs. Das bedeutet ich nutze den eddy, das E-Fahrrad im dienstlichen Gebrauch oder auch den ÖPNV. Dadurch erlebe ich täglich die Herausforderungen und unmittelbaren Auswirkungen des zunehmenden Straßenverkehrs. Diese Herausforderungen bieten aber auch Chancen für uns, neue Lösungsansätze für effiziente und bedarfsgerechte Mobilität zu entwickeln.
Die eddys gehören mittlerweile fest zum Straßenbild. Wie entstand die Idee?
Die Stadt Düsseldorf wächst stetig, das urbane Verkehrsaufkommen nimmt zu und damit leider auch Luft- und Lärmemissionen. Die Stadtwerke Düsseldorf sehen sich als Infrastrukturdienstleister der Stadt und als solcher ist es uns wichtig, intelligente Lösungen zu entwickeln und die optimale Vernetzung von ÖPNV, Sharing-Angeboten, Rad- und Fußverkehr zu gestalten. Auf der Suche nach passenden Ergänzungen lernten wir eddy kennen: Sauber, leise und ganz nebenbei auch noch mit großem Spaßfaktor – vor allem bei der Parkplatzsuche in Düsseldorf.
Wie sind Sie vorgegangen, um die eddys zu etablieren?
Uns war es vor allem wichtig, einen Partner zu finden, dessen Werte und Visionen mit unseren übereinstimmen. So sind wir eine Partnerschaft mit dem Berliner Start-up emmy eingegangen, um Kompetenzen zu bündeln und Synergieeffekte zu nutzen. Gemeinsam wollten wir eddy als festen Bestandteil des Düsseldorfer Straßenverkehrs etablieren und die E-Mobilität für alle erlebbar machen. Nach fast zwei Jahren Betrieb können wir stolz sagen: Das haben wir geschafft!
Welche Vorteile hat die Zusammenarbeit mit Start-ups?
Skeptiker könnten annehmen, dass bei der Zusammenarbeit von einem 150-jährigen Unternehmen und einem Start-up zwei Welten aufeinanderprallen. Stimmt zunächst, aber genau das ist an der Zusammenarbeit so spannend und ermöglicht jedem Partner, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Vor allem das Start-up-Knowhow in der digitalen Transformation liefert wertvollen Input und bringt frischen Wind ins Unternehmen.
Wie schätzen Sie den aktuellen Trend der E-Scooter in Deutschland ein?
Ich denke, dass die E-Scooter, wie weitere moderne Mobilitätsangebote, das Straßenbild weiter prägen werden. Wer in Düsseldorf lebt und arbeitet, hat so die Möglichkeit multimodal unterwegs zu sein. Verkehrsverdichtung, Parkplatzmangel sowie Zeit- und Kostenaspekte tragen zum Statusverlust des Autos als alleiniges Fortbewegungsmittel bei. Individuell kombinierbare Mobilitätsansätze ermöglichen eine bedarfsgerechte und umweltfreundliche Fortbewegung.
Als Messe Düsseldorf ist uns ebenfalls an zukunftsorientierte Mobilitätslösungen für unsere Stadt gelegen. Gibt es über den eddy hinaus noch weitere Ansätze der Stadtwerke, diesen Bereich voranzutreiben?
Die Idee einer zukunftsfähigen und effizienten Mobilität für Düsseldorf fließt bei uns in viele Projekte ein. So zum Beispiel in die Ladeinfrastruktur für das Angebot von CleverShuttle, ein E-Shuttle Service, der Einzelfahrten bündelt und Fahrgäste mit ähnlichen Routenwünschen zusammenbringt. Darüber hinaus bieten wir mit unserer Mitfahr-App routeD, die wir ebenfalls in Kooperation mit einem Start-up etabliert haben, eine innovative Lösung zur Reduzierung von Einzelfahrten mit dem PKW an. Sie sehen: Wir bewegen Düsseldorf!
Ihre Position als Leiterin der Abteilung „Entwicklung neuer Geschäftsmodelle“ ist sehr innovationsgetrieben. An welchen spannenden Projekten arbeiten Sie im Moment?
Nicht nur Bedürfnisse im Bereich Mobilität verändern sich, sondern auch die Anforderungen in den Bereichen Arbeiten und Wohnen. Gerade in einer stark wachsenden Stadt wie Düsseldorf sind beispielsweise smarte Lösungen in Quartieren gefragt. Hier entwickeln wir Bausteine, die den Anforderungen eines intelligenten, zeitgemäßen Wohnumfeldes gerecht werden.
Titelbild Copyright: Rheinische Post Mediengruppe