CorporateTeam Messe Düsseldorf

Namaste und willkommen bei der Messe Düsseldorf India

Alle Welt spricht vom Wachstumsmarkt Indien. Wir auch. Und zwar schon lange. Ganz zu Beginn der Geschichte der Messe Düsseldorf GmbH war von Indien natürlich noch keine Rede. Aber die ersten Fühler haben wir schon vor über 30 Jahren an den Ganges ausgestreckt. Inzwischen haben wir dort, genau wie in Russland, in Japan, in China, in Singapur und in den USA eine eigene Tochtergesellschaft: die Messe Düsseldorf India.

Und genau um die geht es heute! Wir haben mit ein paar Kollegen an unseren indischen Standorten Mumbai und Delhi gesprochen und ihnen einige Fragen gestellt, auf die wir schon immer mal eine Antwort haben wollten.

Thomas Schlitt leitet die Messe Düsseldorf India seit Herbst 2015 und zog hierfür aus Nürnberg nach Delhi um. Vorher war er für das Auslandsgeschäft der Messegesellschaften in München und Nürnberg zuständig. Wir finden, nach fast vier Jahren ist es höchste Zeit, dass wir euch Herrn Schlitt und sein Team bei der Messe Düsseldorf India vorstellen.

Stellen Sie sich und die Messe Düsseldorf India bitte einmal vor. Was sind Ihre Aufgaben? Wie groß ist Ihr Team?

Die Messe Düsseldorf ist seit Mitte der 80er Jahre in Indien tätig. Die damals gegründete Vertretung hatte die Aufgabe, indische Kunden – Aussteller und Besucher – für den Messestandort Düsseldorf zu gewinnen. Nach der ersten Messe der Messe Düsseldorf mit einem indischen Partner folgte 2001 die Gründung einer eigenen Tochtergesellschaft mit Standorten in Delhi und Mumbai. Zunächst noch als Joint Venture mit der Koelnmesse, seit 2007 sind wir eine reine Messe Düsseldorf Tochter.

Heute sind wir ein Team von rund 50 Kollegen, organisieren 14 Messen zu Themen wie Kabelfertigung (wire India), Medizin (MEDICAL FAIR INDIA), Glastechnologie (glasspro INDIA und glasspex INDIA), Energiespeicherung (Energy Storage India), Verpackung (pacprocess India und food pex India) und Retail (in-store asia). Daneben sind wir hier in Indien exklusiver Vertriebspartner der Messe Düsseldorf und bringen indische Kunden auf die weltweiten Messen des Unternehmens.

Welche Rolle spielt der indische Markt für die Messe Düsseldorf?

Die Messe Düsseldorf ist mit Tochtergesellschaften in Wachstumsmärkten, wie z. B. China oder Russland, weltweit vertreten. Es war eine zukunftsweisende Entscheidung, frühzeitig in den indischen Markt einzusteigen. Unsere Veranstaltungen in Indien entwickeln sich durchweg positiv und die Zahl der indischen Kunden auf den Veranstaltungen weltweit steigt. So erwarten wir beispielsweise alleine 10.000 indische Besucher auf der K 2019 in Düsseldorf.

Was ist für Sie der größte Unterschied zwischen deutschen und indischen Veranstaltungen?

Die Planung einer Messebeteiligung in Indien ist deutlich kurzfristiger, was den Organisatoren und Servicepartnern mehr Flexibilität abverlangt. Auch bei den Auf- und Abbauzeiten stehen viel kürzere Zeitfenster zur Verfügung. Die meisten Messegelände in Indien entsprechen mit ihrer baulichen und technischen Ausstattung nicht dem internationalen Standard und müssen von den Messeausrichtern mit zusätzlichem finanziellen Aufwand optisch und technisch aufgerüstet werden.

Worin sind sich Indien und Deutschland ähnlicher als man vielleicht denken mag (und inwiefern)?

Es gibt kaum Gemeinsamkeiten, aber das macht es so spannend. Indien ist ein Land voller Gegensätze und Widersprüche. Ein ganz normaler indischer Bürotag ist mit dem in Deutschland nicht zu vergleichen – es gibt wenig Routine und so wartet jeder Tag mit neuen Herausforderungen.

Sie arbeiten seit über 4 Jahren in Indien. Was hat Sie an der Arbeit dort am meisten überrascht?

Trotz der enormen Bürokratie in Indien werden viele Behördengänge überflüssig, beispielsweise können Steuererklärungen oder Arbeitsvisa online eingereicht bzw. beantragt werden.

Zu dem 50-köpfigen Team von Thomas Schlitt gehört auch Projektleiter Surajit Bit, der seit 18 Monaten bei der Messe Düsseldorf India arbeitet. Er hat uns weitere Unterschiede zwischen Deutschland und Indien insbesondere mit Blick auf seinen Arbeitsalltag erläutert.

Was schätzen Sie an Ihrer Arbeit und Ihren Kollegen?

Die letzten 1,5 Jahre habe ich mich mit den Bereichen Business Development, M & A, Projektmanagement, Marketing Communications und IT beschäftigt und konnte da meine Kenntnisse und Fähigkeiten optimal einsetzen. Mit der Zeit habe ich insbesondere die Teamarbeit und den Respekt, den wir alle füreinander haben, zu schätzen gelernt. Es macht Spaß, mit glücklichen Menschen zusammenzuarbeiten, die ihren Job lieben!

Was können deutsche Unternehmen Ihrer Meinung nach noch von indischen Unternehmen lernen?

Beide Kulturen haben ihre ganz eigenen Besonderheiten. Flexibilität zum Beispiel ist eine typisch indische Eigenschaft. Wir versuchen, uns nach Möglichkeit und bei Bedarf anzupassen. Deutsche hingegen mögen es, Dinge genau zu planen. Vor allem kurzfristige Änderungen sind deshalb schwierig! Flexibilität ist also definitiv etwas, das sich die deutsche Arbeitskultur von den indischen Kollegen gerne abgucken darf.

Was schätzen Sie am meisten an Ihrem deutschen Chef? Gibt es eine „typisch“ deutsche Angewohnheit, die Sie sich bei ihm „abgeguckt“ haben oder etwas, das Sie ihm erstmal „beibringen“ mussten?

Ich glaube, dass verschiedene Kulturen Arbeitspraktiken ganz unterschiedlich angehen. Thomas Schlitt ist mein erster Chef ausländischer Nationalität. Ganz besonders schätze ich an ihm, dass er unkompliziert und positiv ist, einen festen Händedruck hat und allen Kollegen stets mit einem freundlichen Lächeln begegnet. Auch seine Pünktlichkeit (sowohl zu Meetings, als auch bei Terminen und Fristen) ist eine sehr positive Eigenschaft. Er hält sich stets an die Tagesordnung und achtet immer darauf, dass jeder seine Meinung leicht einbringen kann und alles im Team abgestimmt wird.

Es gibt aber natürlich auch etwas, das wir gemeinsam haben: Sobald wir eine Verpflichtung eingegangen sind, setzen wir alles daran eine vertrauensvolle und faire Beziehung aufzubauen.

Als Head of Administration & HR der Messe Düsseldorf India, gewährt uns Lata Subramanian eine weitere spannende Perspektive auf das Daily Business der Kollegen vor Ort.

Seit wann arbeiten Sie für die Messe Düsseldorf India und warum wollten Sie gerne zur Messe-Düsseldorf-Familie gehören?

Ich kam im Jahr 2001 zur Messe Düsseldorf India, als sie in Indien als CIDEX Trade Fairs Pvt Ltd. gegründet wurde, einem Joint Venture der Messe Düsseldorf und der Koelnmesse International. Nach einem kurzen Sabbatjahr suchte ich nach einer Möglichkeit, für eine Organisation zu arbeiten, in der ich meine Deutschkenntnisse gut einbringen und weiter verfeinern konnte. Der Zufall wollte es, dass die Messe Düsseldorf India gerade ihren Sitz in Indien aufbaute und ich wurde eingestellt.

Zwischen Indien und Deutschland liegen knapp 6.700 Kilometer Luftlinie. Ist diese Entfernung eine Herausforderung für die tägliche Arbeit?

In meiner Funktion als Head of Administration & HR beeinflusst die Entfernung zwischen Indien und Deutschland meine tägliche Arbeit nicht wirklich. Insbesondere der Zeitunterschied ist aber manchmal ein Fluch, wenn Echtzeit-Interaktionen nötig sind, z. B. zwischen Projektteams oder bei technischen Angelegenheiten. Aufgrund der Zeitverschiebungen können sich wichtige Entscheidungen so verzögern.

Last but not least: Millie Contractor. Sie ist die Vertriebsleiterin der Messe Düsseldorf India und hat uns vor allem ein paar kulturelle Einblicke in die Messe Düsseldorf India gewährt und uns einige Tipps für den nächsten Besuch in Delhi und Mumbai gegeben.

Die Messe Düsseldorf ist in Indien sowohl in Delhi als auch in Mumbai vertreten. Inwiefern unterscheiden sich die beiden Standorte?

Der Vergleich zwischen Delhi und Mumbai ist ein heikles Thema, das von Generation zu Generation weiter diskutiert und thematisiert wird. Während Mumbai zum Beispiel eine eher kosmopolitische Metropole ist und eine Mischung von Kulturen von Parsen bis Gujarati, Muslimen, Christen und Hindus bietet, ist Delhi im Vergleich recht konservativ und stark politisch geprägt.

Kulturell dreht sich Mumbai primär um die Maratha-Kultur und das Erbe der Shivaji, während Delhi als Sitz der Mogule bekannt ist. Als Handelshauptstadt wird Mumbai oft als das New York von Indien bezeichnet. Delhi ist eher das Washington von Indien. Auch das Nachtleben der beiden Metropolen könnte verschiedener kaum sein: Mumbai schläft nie und bietet Touristen ein pulsierendes Nachtleben. Selbstverständlich gibt es auch in Delhi zahlreiche Nachtlokale, Diskotheken, Bars und Club, aber das Unterhaltungslevel der beiden Städte ist nicht zu vergleichen.

Was sollten Messebesucher in Mumbai oder Delhi nach einem anstrengenden Messetag nicht verpassen?

Die Stadt Mumbai ist magisch! Es gibt so Vieles zu entdecken und zu erleben, angefangen beim Marine Drive bei Nacht: Die Skyline von Mumbai allein ist schon ein Highlight, den besten Blick gibt‘s aber erst im Dunkeln und es wird deutlich, wieso der Marine Drive auch als “Queen’s Collier” bezeichnet wird. Auch kulinarische Touristen kommen hier auf ihre Kosten: Probiert unbedingt die berühmte Eiscreme bei Bachelorr’s und Vada Pav (frittierte Kartoffelknödel im Brötchen) und Pav-Bhaji (Gemüse-Curry) am Chowpatty. Natürlich darf auch ein Bier im Café Leopold nicht fehlen: Das Café besteht schon seit 1871 und gehört zu den Kultstätten Mumbais.

Weitere Highlights für den nächsten Mumbai-Trip sind die Dargah von Haji Ali, das Mitternachts-Festessen bei Bade Miyan, die Bazar-Tour durch die engen Straßen Mumbais, die Rennbahn Mahalaxmi und die Meeresfrüchte bei Pratap Lunch Home und Highway Gomantak.

Im Vergleich zum multikulturellen Mumbai, ist die Hauptstadt Indiens, Delhi, sehr geschichtsträchtig und wartet zum Beispiel nicht nur mit einer, sondern gleich drei UNESCO-Weltkulturerbestätten auf. Der 73-Meter-hohe Qutb Minar, der 1192 vom allerersten Herrscher von Delhi, Qutb-ud-din Aibak, errichtet wurde ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Dieser fünfstöckige Turm ist ausschließlich aus Marmor und rotem Sandstein gebaut und verfügt über eine Wendeltreppe, die eigentlich in 379 Stufen nach oben führt. Leider ist diese seit 1974 nicht mehr öffentlich zugänglich.

Reiner Marmor macht auch den sogenannten Lotus-Tempel zu einem architektonischen Meisterwerk. Der Name ist hier Programm, denn der Tempel ist der Form einer Lotusblume nachempfunden und bietet allen Kasten und Glaubensrichtungen einen Ort für Mediation und Gebete. Nicht zu vergessen sind außerdem das India Gate, ein einbogiger Triumphbogen im Andenken an all die Soldaten, die im Ersten Weltkrieg und 1919 im Krieg in Afghanistan ihr Leben ließen, und der Rashtrapati Bhavan, Amtssitz und Residenz des indischen Staatspräsidenten. Kulturell ist Jama Masjid ein Highlight. Um ins pulsierende Nachtleben Delhis einzutauchen, ist dagegen die Partymeile am Connaught Place perfekt!

Vielen Dank an alle Kollegen für ihre Offenheit und die spannenden Einblicke in unsere Tochtergesellschaft Messe Düsseldorf India. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit und sind gespannt, was die Zukunft noch für uns bereithält.

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Unser erweitertes Redaktionsteam, das uns kreativ unterstützt: Annabelle Lach, Christiane Hermann und Michelle König (v.l.n.r).