Düsseldorferin des Jahres in der Kategorie Wirtschaft:
Prof. Dr. Grass
Wir lieben unser Düsseldorf, seine Geschichte, seine Kultur und seine Leute. Und vor allem um Letztere soll es heute gehen. Wie in jedem Jahr, hat die Rheinische Post auch 2017 den „Düsseldorfer des Jahres“ in den Kategorien Sport, Wirtschaft, Innovation & Nachhaltigkeit, Kultur, Ehrenamt und Lebenswerk prämiert.
Und wir sind ganz besonders stolz, denn wir sind seit vier Jahren Schirmherrin für die Kategorie Wirtschaft. Düsseldorferin des Jahres in dieser Kategorie wurde Prof. Dr. Brigitte Grass, die nicht nur Präsidentin der Hochschule Düsseldorf (HSD) ist, sondern auch auf eine erfolgreiche Karriere in der freien Wirtschaft sowie als Fechterin auf eine Vizeweltmeisterschaft und auf zwei Teilnahmen bei den Olympischen Spielen zurückblicken kann.
Wir haben uns mit ihr getroffen und wollten von ihr wissen, was es für sie bedeutet Düsseldorferin des Jahres zu sein, wie sie ihre sportliche und berufliche Karriere verbindet und wie sie die ewige Rivalität unserer Landeshauptstadt mit Köln beurteilt.
Redaktion: Sie sind der Stadt Düsseldorf schon seit vielen Jahren beruflich wie privat verbunden. Wie beurteilen Sie unsere Landeshauptstadt als Wirtschaftsstandort und wie hat sie sich über die Jahre entwickelt?
Prof. Dr. Grass: Die Landeshauptstadt Düsseldorf und die Region sind wirtschaftlich sehr erfolgreich. Im Zukunftsatlas der Prognos AG 2016 gehört Düsseldorf zu den Städten mit sehr hohen Zukunftschancen. Im Digitalisierungskompass steht Düsseldorf an 6. Stelle in Deutschland. Daher ist es kein Wunder, dass Düsseldorf nicht nur ein attraktiver Standort für Unternehmen und Institutionen ist, sondern als Wissensregion ein breites Spektrum an renommierten Bildungseinrichtungen anbietet, die untereinander vernetzt sind. Im Bereich Kultur, Kunst, Wohnen, Einkaufen, Leben und Arbeiten hat Düsseldorf sehr viel zu bieten. (Foto l.: Prof. Dr. Grass)
Redaktion: Vor Ihrer Zeit bei der HSD waren Sie bereits in der freien Wirtschaft tätig. Wieso ist es wichtig, praxisnahes Lernen in das Curriculum der Studierenden zu integrieren? Welche Kompetenzen sind Ihrer Meinung nach heute wichtig?
Prof. Dr. Grass: Die Anwendung des Erlernten auf die Praxis ist besonders wichtig und ein markantes Merkmal der Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Dies drückt sich auch in der Erfolgsstory dieses jungen Hochschultyps seit ihrer Gründung im Jahr 1971 aus. Lernen in Praxis- oder Forschungsprojekten, an konkreten praktischen Aufgabenstellungen, in interdisziplinären Teams macht Spaß, ist aktuell, erfordert mehr Einsatz und ist aus der Lehre in unserer Hochschule nicht mehr wegzudenken. Heutzutage benötigen junge Menschen jede Menge Kompetenzen, die zu meiner Studienzeit noch nicht so im Blickfeld standen: interkulturelle Kompetenzen, Projektmanagementfähigkeiten, Präsentationstechniken, Teamarbeit und digitale Kompetenzen.
Redaktion: Neben Ihrer erfolgreichen beruflichen Karriere waren Sie auch eine erfolgreiche Fechterin und haben sogar zweimal an den Olympischen Spielen teilgenommen. Inwiefern hat Ihr beruflicher Werdegang vom Leistungssport profitiert und was können sich Manager allgemein von Spitzenathleten abschauen?
Prof. Dr. Grass: Im Sport lernt man, Niederlagen hinzunehmen und diese als Entwicklungsschritte zu begreifen, an denen man lernen kann. In einem Jahr verlieren sie eine Olympische Medaille wegen einem Treffer und das Jahr danach werden sie Vizeweltmeisterin. Beides ist so eng beieinander. Weiterhin ist man gezwungen, ein straffes Zeitmanagement und das Durchhaltevermögen auch über längere Strecken zu beherrschen. Alle Eigenschaften sind auch im Management wichtig.
Redaktion: Sie haben aber auch viel Zeit in Köln verbracht. Klären Sie uns bitte auf: Welche Stadt hat den besseren Karneval?
Prof. Dr. Grass: Sowohl in Düsseldorf als auch in Köln habe ich es sehr genossen, an Karnevalssitzungen teilzunehmen. Der Straßenkarneval ist hingegen nicht so mein Fall.
Redaktion: Und wo schmeckt das Bier besser?
Prof. Dr. Grass: Ich trinke gerne einen gekühlten Riesling, da stellt sich die Frage nach Kölsch oder Alt gar nicht.
Na dann, Prosit! Vielen Dank, liebe Frau Dr. Grass, für das Interview und nochmal herzlichste Glückwünsche vom gesamten Messe-Düsseldorf-Team. Wir wünschen Ihnen noch ein tolles Restjahr und alles Gute für 2018! 😉
Wenn die Düsseldorferin des Jahres sich nicht genau festlegen wollte, seid ihr an der Reihe: Wir müssen ein für alle Mal klären: Wo ist der Karneval besser, in Düsseldorf oder Köln? Schreibt uns eure Antwort in die Kommentare!