Unsere Auslandsvertretung Niederlande & Benelux: Eine traditionsreiche Partner- und Nachbarschaft
Wenn kommende Woche die MEDICA startet, läutet das bei uns die kalte Jahreszeit ein. Das heißt, dass auch die Weihnachtsmarktzeit bald wieder losgeht. Zu beiden Ereignissen begrüßen wir immer viele internationale Aussteller und Besucher, darunter auch einige aus den Niederlanden. Aber nicht nur in der kalten Jahreszeit strömen viele niederländische Touristen nach Düsseldorf. Grund genug für uns, der deutsch-niederländischen Freundschaft mal auf den Grund zu gehen.
Weihnachtsmarkt, Fahrrad und Nordsee: Symbole einer langen Freundschaft
2016 verzeichneten wir 117.596 Ankünfte von Gästen aus den Niederlanden, die durchschnittlich 1,5 Tage in unserer Landeshauptstadt verbrachten. Als im Juli die Tour de France bei uns am Messegelände losging, waren unsere niederländischen Nachbarn auch mit dabei. Immerhin sind sie noch viel größere Rad-Fans als wir. Andersrum haben die meisten von uns sicherlich auch schon den einen oder anderen Abstecher nach Amsterdam oder an die holländische Nordseeküste gemacht. Kein Wunder also, dass sich diese tolle Partnerschaft auch bei unseren Veranstaltungen fortsetzt und viele Niederländer mit an Bord sind. In Zahlen: 58.642 Besucher und 749 Aussteller liefen 2016 durch unsere Hallen.
Welche Düsseldorfer Messen Aussteller aus Benelux lieben
Damit dann auch alles einwandfrei läuft, steht Fairwise bv Besuchern, Ausstellern und Journalisten bei allen Belangen und Fragen zur Seite. Vom Büro in Den Haag (Fairwise bv) und Gent (Fairwise bvba) aus betreuen unsere Kollegin Stephany Brock und ihr Team Kunden aus den Niederlanden, Belgien und Luxemburg. Die gebürtige Berlinerin ist Geschäftsführerin beider Firmen und hat unsere Auslandsvertretung bereits vor 18 Jahren gegründet. Heute teilt sie ihre Einblicke in die dortige Messe-Landschaft mit uns.
(Stephany Brock (hintere Reihe, 3. v. l.) und ihr Team)
Redaktion: Die Niederlande und Deutschland verbinden viele Gemeinsamkeiten und eine traditionsreiche Nachbarschaft. Aber worin unterscheiden sich deutsche und niederländische Messebesucher und -aussteller?
Stephany Brock: Unterschiede bei Messebesuchern verschiedener Länder sind in erster Linie am Erscheinungsbild sichtbar. Niederländer sind oftmals daran zu erkennen, dass sie baumlang sind und weniger förmlich gekleidet, z. B. mit braunem Schuhwerk zum dunklen Anzug. Auch die Damen sind oft eher leger gekleidet. Denn insgesamt ist die Business-Etikette in den Niederlanden lockerer als in Deutschland. Das „Duzen“ ist fast so alltäglich wie in den USA. Dank unseres besonders intensiven zielgruppenorientierten Besuchermarketings ist unser Land in den Besucherstatistiken der Düsseldorfer Messen immer ganz vorne mit dabei: Zu einer boot Düsseldorf sind beispielsweise bis zu 10.000 niederländische Besucher anwesend. Natürlich spielt auch die geografische Nähe eine Rolle. Außerdem gibt es in den Niederlanden kaum Messen von globalem Format. Niederländische Aussteller sind oft spontan und bei den Anmeldungen flexibler, sodass mancher nicht gebuchter Messestand noch kurzfristig mit Firmen von der Warteliste gefüllt werden kann.
Redaktion: In welchen Bereichen sind die Besucher und Aussteller aus Benelux vorne mit dabei?
Stephany Brock: Insgesamt sind die Benelux-Aussteller so gut wie auf allen Düsseldorfer Messen anzutreffen. Die größten Beteiligungen besucherseits haben wir zu Leitmessen wie der EuroShop, der boot Düsseldorf, der interpack, der K, der drupa oder der ProWein. Die belgischen Ausstellerzahlen sind tradionell hoch auf der glasstec und der drupa, wohingegen die Niederlande den Wassersport als große Domäne haben und entsprechend auf der boot Düsseldorf die stärkste Ausstellerbeteiligung vorweisen können.
Redaktion: Was ist der größte Unterschied zwischen deutschen, niederländischen, belgischen und luxemburgischen Veranstaltungen?
Stephany Brock: Fachmessen in den Niederlanden sind Branchentreffs: Es geht um Ausbildungen, Fachpublikationen, Unternehmen etc. Oft ähneln sie Festivals mit dem dazugehörenden Look and Feel. Trotzdem handelt es sich eher um nationale und regionale Veranstaltungen in eher kleineren Messehallen. Belgien ist vor allem im Gastronomiebereich top – der besondere Charme ist hier die Vielsprachigkeit von Flämisch über Französisch und Deutsch bis hin zu Englisch. Dadurch haben die Veranstaltungen direkt einen internationalen Charakter, obwohl sie im Verhältnis gar nicht so groß sind. Ein besonders ausstellerfreundliches Konzept aus Benelux: Oft ist eine Messe nur an zwei Wochenenden geöffnet und von Montag bis Freitag läuft das ganz normale Tagesgeschäft. Meistens geht aber nicht alles so reibungslos zu wie in Düsseldorf.
Redaktion: Ihr Büro ist nur einen Steinwurf von der Nordsee entfernt – Hand aufs Herz: Wie viele Mittagspausen verbringen Sie am Meer?
Stephany Brock: Haha, ab halb 12 sind wir alle am Strand zu finden, in der einen Hand den Cocktail, in der anderen Hand den Laptop und am Ohr der Telefonhörer. Wir akquirieren quasi aus der Sandburg heraus. Schön wär’s … Tatsächlich hat die Nähe zur Nordsee auf unseren Büroalltag keinerlei Einfluss. Wir arbeiten hochkonzentriert an einer Vielzahl von Messethemen und gehen in der Mittagspause gern mal eine Runde durch den Park, der direkt neben unserem Gebäude liegt. Den Strand steuern wir also eher im Privatleben an.
Redaktion: Den Haag ist eine Stadt mit viel Geschichte. Was sollten Besucher in Ihrer Stadt unbedingt erleben?
Stephany Brock: Besucher, die nach Den Haag kommen, werden direkt feststellen, dass sie hier in der Hofstadt von König Willem Alexander sind. Der Regierungssitz ist ebenfalls hier und somit haben wir viele nette Viertel sowohl mit modernen, als auch mit jahrhundertealten Regierungsgebäuden, königlichen Palästen, Botschaften und Herrenhäusern. Aber was kein Besucher verpassen darf, ist natürlich der Strand von Scheveningen: Hier gibt es unzählige Restaurants, den Pier, ein Beach-Stadion und viel viel Sand.
Redaktion: Warum ist unsere schöne Stadt Düsseldorf definitiv einen Besuch wert?
Stephany Brock: Düsseldorf ist eine Stadt mit Stil und Kultur mit vielen wunderbaren Museen und der einladenden Altstadt – den gemütlichen Weihnachtsmarkt in der Adventszeit natürlich nicht zu vergessen.
Redaktion: Vielen Dank, liebe Frau Brock für das Interview und auch für das Schließen des weihnachtlichen Kreises. 😉
PS: Wer sich noch mehr für unsere internationalen Vertretungen interessiert, sollte sich unsere Interviews mit den Kollegen aus Frankreich, den USA, der Schweiz, China und Japan nicht entgehen lassen. Hier findet ihr eine Übersicht all unserer Partner im Ausland.
Welchen würdet ihr gerne noch näher kennenlernen? 🙂
interessant, danke fürs Interview!