Betriebsfeuerwehr Messe Düsseldorf –
mit Kopf und Herz voll bei der Sache!
Ein Beitrag der Betriebsfeuerwehr der Messe Düsseldorf
Das Team der Betriebsfeuerwehr Messe Düsseldorf umfasst vier hauptamtliche Feuerwehr-kollegen und 31 Freiwillige querbeet aus verschiedenen Abteilungen. Mein Name ist Sarah Liehsem und ich arbeite seit Anfang 2017 im EuroShop / EuroCIS Projekt. Vor kurzem habe ich mich in das Abenteuer „Ausbildung bei der Feuerwehr“ gestürzt, ohne vorher wirklich zu wissen, was mich erwartet. Aber eine große Portion Neugier und die Freude daran, neue Menschen sowie die Messe von einer anderen Seite kennen zu lernen waren die besten Voraussetzungen dafür.
Sarah Liehsem während ihrer Ausbildung bei der Betriebsfeuerwehr
7 Wochen mit 170 Ausbildungsstunden in Theorie und Praxis haben wir mit insgesamt 8 Feuerwehr-Anwärter/innen nun hinter uns gebracht. Es war eine spannende Zeit in der man viele neue Kollegen kennenlernen durfte, das ein oder andere Mal an seine eigenen Grenzen gestoßen ist, aber auf jeden Fall eine Menge gelernt hat. Jetzt da ich fertig mit der Ausbildung bin, viel geschwitzt und einige Muskelkater verarbeitet habe, kann ich nur sagen: Wir haben alle einen großen Respekt vor diesem Beruf! Ein tolle, aber auch körperlich und psychisch anstrengende Herausforderung mit viel Improvisation, Spaß und vor allem dicker Kameradschaft. Unser Gruppenmantra zum Schluss lautete: „Es war viel anstrengender als gedacht, aber auch sehr viel lehrreicher und spaßiger!“
Von “Anfängern” und “alten Hasen”
Nun bevor wir in den Alltag der Betriebsfeuerwehr Messe Düsseldorf einsteigen, wollte ich noch ein paar Dinge von meinen erfahrenen KollegInnen aus der Betriebsfeuerwehr wissen. Dazu habe ich mich mit Michael Schneider getroffen. Er ist schon seit 16 Jahren bei der Messe – seit 7 Jahren in der Funktion des Hallenmeisters der Halle 8b – und hat vor 2 Jahren bei der Betriebsfeuerwehr die Grundausbildung und Atemschutzprüfung absolviert.
Hallo lieber Micha, seit letzter Woche sind wir acht „Neuen“ Teil der Betriebsfeuerwehr. Kannst du Dich noch daran erinnern, wie Du dich bei deinem ersten Einsatz gefühlt hast?
Micha: Vor meinem ersten Einsatz war ich natürlich aufgeregt, weil ich auch Angst hatte etwas falsch zu machen. Aber das legt sich ganz schnell. Auch dank der Hilfe der erfahrenen Kollegen.
Was gibst du uns Neuen mit als Tipps für den Einstieg?
Micha: Versucht so oft wie möglich an den zweistündigen (Dienstags-)Übungen teilzunehmen. So bleibt man fit. Ich merke es sofort, wenn ich länger an Übungen nicht teilnehmen konnte. Diese Auffrischung und Wiederholung tut jedem Kameraden und jeder Kameradin gut ;-). Und wenn ihr Fragen habt, dann immer her damit. Wir sind alle füreinander da.
Ich bin schon sehr gespannt auf den ersten Einsatzplan und wie unser erster Einsatz aussieht. Wie viele Einsätze fahren wir denn so?
Micha: Im Durchschnitt sind es 350 Einsätze, zu denen nur unsere hauptamtlichen Feuerwehrkollegen fahren und wir gar nichts davon mitbekommen. Wenn du Bereitschaft hast, bist du ja in der Alarmierungsstufe der 1.ten Schleife. Das sind so ungefähr 100 Einsätze pro Jahr für die ganze Gruppe. Bei der 2.ten Schleife geht die Alarmierung auf alle Pieper der Freiwilligen und du musst dich zurückmelden, ob du kommen kannst oder nicht. Diese Art von Einsätzen kommt ungefähr 60-mal im Jahr vor. Eine Laufzeit mit ihrem Auf- und Abbau erschwert aber natürlich nochmal immens den Einsatz, da man sehr bemüht ist, den laufenden Betrieb so wenig wie möglich zu stören.
Schaffst du es immer zu diesen Einsätzen 2.ter Schleife?
Micha: In meinem Fall muss ich leider sagen, dass ich diese Einsätze, die an alle gehen, leider nur selten schaffe, da ich sehr weit von der Wache weg bin (Halle 8b). Je mehr KollegInnen den Einsatz aber wahrnehmen können, umso besser natürlich.
Während der Ausbildung, die sehr zeitintensiv war, war es teilweise auch eine Herausforderung seiner eigentlichen Tätigkeit nachzukommen. Funktioniert die Balance zwischen Job und Betriebsfeuerwehr?
Micha: Bei mir funktioniert dies zum Glück ziemlich gut. Ich habe hier aber auch sehr gute Unterstützung von meinen direkten Kollegen und meinem Abteilungsleiter. Es erfordert hierbei aber eine gute Kommunikation und Abstimmung der Bereitschaftsdienste mit meinen direkten Kollegen und Vorgesetzten.
Warum hast du dich damals für die Betriebsfeuerwehr entschieden und hast Du es je bereut?
Micha: Es stellt eine Abwechslung zum regulären Job dar und man hat die Möglichkeit, viele neue Sachen kennenzulernen und sich regelmäßig fortzubilden. Bereut habe ich es definitiv nicht! Ich würde mich auch heute immer wieder für diesen Schritt entscheiden. Ich habe so viel lernen und mich dadurch persönlich auch weiterentwickeln können. Und auch die Kameradschaft und Verbundenheit untereinander möchte ich nicht mehr missen.
Bald startet ja wieder – in etwas zeitlich umstrukturierter Form – ein neuer Ausbildungslehrgang der Betriebsfeuerwehr Messe Düsseldorf. Warum ist der Nachwuchs so wichtig?
Micha: Andere Kameraden werden älter und euer Ausbildungsjahrgang war im Durschnitt sehr jung, also können die neuen Kameraden auch noch viele Jahre den Dienst versehen. 🙂
Spaß beiseite, zurzeit haben 4 KollegInnen gleichzeitig Bereitschaft (1.te Schleife). Gemäß der Verordnung der Berufsfeuerwehr sollte gewährleistet sein, dass 6 KollegInnen gleichzeitig Bereitschaft haben. Mit einer Vergrößerung der Betriebsfeuerwehr können wir diesem nachkommen und die Arbeit / Zeit / Bereitschaft verteilt sich trotzdem auf mehrere Schultern, was allen zu Gute kommt.
Danke Micha! Wir sehen uns dann Dienstagvormittag zur Übung und vielleicht haben wir ja sogar unsere erste Bereitschaft gemeinsam. Wir freuen uns drauf! 🙂