glasstec 2016: „Düsseldorf ist die Metropole moderner Glas-Architektur“
Seit 1970 ist die Messe Düsseldorf alle zwei Jahre erste Anlaufstelle für die internationale Glasbranche. Und auch 2016 ist es wieder so weit: Auf unserer Fachmesse glasstec begrüßen wir vom 20. bis 23. September die komplette Glasbranche und viele Experten in Düsseldorf. Einer davon ist Johannes Pellkofer von der Universität Stuttgart, der unsere Sonderschau glass technology live mitorganisiert. Für unseren Blog hat er einen Blick in die Glaskugel geworfen und uns verraten, wieso Düsseldorf ein Hotspot der Glasindustrie ist und bleibt.
Trends der Glasbranche live erleben
Für alle Glas-Experten, die sich nicht nur theoretisch über die Trends der Glasbranche informieren, sondern diese auch praktisch erleben wollen, ist die glasstec ein Pflichttermin im Branchenkalender. Neben über 1.200 Ausstellern begeistern wir unsere Besucher mit einem abwechslungsreichen Programm. Dazu gehört zum Beispiel die Sonderschau Handwerk LIVE, bei dem sich diesmal alles um das Thema Glasstabilität dreht. Dort können alle Interessenten ihr Talent in spielerischen Wettbewerben ausprobieren. Wer noch nicht weiß, wie schnell sich eine Schiebetür oder ein Reff an einem Transporter montieren lässt, sollte hier unbedingt vorbeischauen. Als Belohnung warten tolle Preise von Bohle oder Hegla.
Ausblick in die Zukunft der Glasbranche
Ein weiteres Highlight ist die Sonderschau glass technology live. Dafür hat sich das Institut für Baukonstruktion Lehrstuhl 2 der Universität Stuttgart wieder ein interessantes Konzept rund um Glas- und Fassadenanwendungen einfallen lassen, um das Publikum zu beeindrucken.
Denn ob Architekt, Handwerker oder Wissenschaftler: Im Rahmen der glass technology live zeigen bekannte Vertreter aus der Glasbranche in spannenden Vorträgen, wie vielfältig der Werkstoff Glas sein kann. 2016 wird der Fokus auf den Gläsern der Zukunft liegen. Von interaktiven Gläsern über Glas-Exponate in XXXL bis hin zu animierten Medienfassaden wird es viele Hingucker geben.
Einblicke in die Glasbranche mit Johannes Pellkofer
Johannes Pellkofer ist Mitorganisator dieser Sonderschau. Der Diplom-Architekt ist Fachmann für außergewöhnliche Innovationen in der Glasbranche wie etwa Touchscreens oder Gläser, die sich automatisch abdunkeln. Wir durften ihm im Namen aller Glas-Fans anlässlich der glasstec fünf Fragen stellen:
1. Lieber Herr Pellkofer, was fasziniert Sie an Glas?
Glas zählt zu einem der ältesten Werkstoffe überhaupt, gleichzeitig ist er aktueller denn je. Wir kennen Glas aus modernen Gebäudefassaden, als umweltfreundliches Verpackungsbehältnis oder als ultradünnes Display unseres Smartphones, um nur einige Anwendungen zu nennen. Diese Vielseitigkeit des seit über 1000 Jahren existierenden Materials fasziniert und macht Glas zu einem Werkstoff mit großem Potential für Innovationen.
2. Was macht Düsseldorf zum Hotspot für die Glasindustrie?
Die glasstec gilt weltweit als wichtigste Messe zum Thema Glas. Als Impulsgeber der Branche bringt sie Firmen und Entscheider aus der Herstellung, Verarbeitung und den unterschiedlichsten Einsatzgebieten des Werkstoffs an einem Ort zusammen. Wir als Institut der Universität Stuttgart und Organisator der Sonderschau glass technology live in Zusammenarbeit mit der Messe Düsseldorf, freuen uns, dabei einen Blick in die „Glaszukunft“ präsentieren zu können.
3. Ob Messeturm oder Landtag: In Düsseldorf gibt es viele Gebäude mit Glas. Haben Sie einen Favoriten?
Düsseldorf als Sitz vieler renommierter Architekturbüros hat natürlich viele interessante Gebäude, die auch im Bereich Glaskonstruktion und -fassaden hervorragend sind. Mein persönlicher Favorit ist das Dreischeibenhochhaus. Es entstand in den sechziger Jahren und verkörpert bis heute die Aufbruchsstimmung der damaligen Zeit. Trotz seiner enormen Höhe ist es extrem schlank und war mit seiner vorgehängten Glasfassade wegweisend im Hochhausbau in Deutschland.
4. Wenn Sie an das Haus der Zukunft denken: Auf welche spannenden Glas-Features werden wir 2036 nicht mehr verzichten können?
Glas könnte in Zukunft viele Materialien, die wir heute zum Bau unserer Gebäude kennen, überflüssig machen. So werden mehrschichtig aufgebaute Gläser bei Dunkelheit die Innenraumbeleuchtung gewährleisten, solare Energie sammeln und gleichzeitig für die Heizung und Kühlung unserer Häuser sorgen.
5. Eine letzte Frage, Herr Pellkofer: Welche extravaganten oder skurrilen Glas-Innovationen werden sich bald in unseren Alltag integrieren?
Bisher kennen wir Glas bei diversen Technikanwendungen vornehmlich als Abdeckscheibe zum Beispiel in Form von Touchscreens. Neuartige Laserverfahren ermöglichen schon heute die Integration von Halbleiter- und Schaltungstechnik direkt im Glas. Damit wird Glas in Zukunft nicht mehr nur als Gehäuse und berührungsaktive Oberfläche eingesetzt. Vielmehr kann die Technik bald direkt mit der Oberfläche verbunden werden. Der Transparenz und Integration von Technik in Glas ist damit keine Grenze mehr gesetzt – wer weiß, vielleicht werden wir bald die ersten durchsichtigen Smartphones in Händen halten?
Danke für das Gespräch und eine erfolgreiche Zeit auf der glasstec 2016!