Ein Stück Mexiko bei der Messe Düsseldorf
Vielleicht ist es einigen schon einmal aufgefallen: Am Eingang des Messehochhauses prangt das mexikanische Wappen. Warum das so ist, lässt sich leicht erklären: Im Erdgeschoss befindet sich ein mexikanisches Honorarkonsulat. Was dort wohl vor sich geht? Wir waren neugierig und haben einfach einmal an der Bürotür des Konsulats geklopft.
Geöffnet wird uns von Marisol Maldonado Lara, die nicht nur am Empfang der Messe tätig ist, sondern auch das Konsulat als Assistentin des Honorarkonsuls und Vorsitzenden der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf, Werner M. Dornscheidt, betreut.
Zuerst erhalten wir eine kleine Führung durch die Räumlichkeiten: Der Eingangsbereich fungiert als eine Art schwarzes Brett, wo aktuelle Informationen aus Mexiko sowie lokale Angebote der mexikanischen Gemeinde aushängen. Links vom Eingang ist ein Wartezimmer, in dem eine Sitzgruppe, eine kleine Kinderspielecke und reichlich Lesestoff aus Mexiko für Gemütlichkeit sorgen. Rechts dann das eigentliche Konsulatsbüro – der Arbeitsplatz von Frau Maldonado. Daran anschließend das repräsentative Büro des Honorarkonsuls mit stattlicher mexikanischer Fahne und einem gerahmten Bild, das Herrn Dornscheidt zusammen mit dem amtierenden mexikanischen Präsidenten Enrique Peña Nieto während eines Besuches in Mexiko zeigt.
Redaktion: Liebe Frau Maldonado, vielen Dank, dass wir uns bei Ihnen umschauen dürfen. Wie kommt es eigentlich, dass es bei der Messe Düsseldorf ein Honorarkonsulat für Mexiko gibt?
Herr Dornscheidt wurde vor zehn Jahren vom damaligen mexikanischen Botschafter Jorge Castro-Valle Kuehne und dem damaligen Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf, Joachim Erwin als Honorarkonsul für die Vereinigten Mexikanischen Staaten in Nordrhein-Westfalen vorgeschlagen. Ministerpräsident Rüttgers hat zugestimmt, danach kam die Zustimmung des mexikanischen Außenministeriums. Seit dem 16. November 2006 ist er als Honorarkonsul im Amt. Am 16. Mai 2007 wurde das Honorarkonsulat offiziell eröffnet.
Redaktion: Seit wann arbeiten Sie denn für das Konsulat?
Ich bin schon von Anfang an dabei. Als klar war, dass Herr Dornscheidt das Honorarkonsulat übernimmt, hat er mich angesprochen, ob ich mir vorstellen könnte, im Konsulat zu arbeiten. Ein glücklicher Zufall! Wobei es sicherlich auch daran liegt, dass ich spanische Muttersprachlerin bin. Um im Konsulat arbeiten zu dürfen, musste ich mich aber erst einmal in der mexikanischen Botschaft in Berlin und im Generalkonsulat in Frankfurt vorstellen. Dort habe ich dann in einem Crash-Kurs alles Wichtige gelernt.
Redaktion: Welche Aufgaben hat das Konsulat? Wie sieht das Tagesgeschäft aus?
Bis vor kurzen bestand die Hauptarbeit darin, Pässe auszustellen. Wir hatten etwa 15-20 Termine pro Woche und 50 Anrufe pro Tag. Jetzt werden Pässe nur noch in der Berliner Botschaft und im Generalkonsulat in Frankfurt ausgestellt. Wir in Düsseldorf helfen aber immer noch gerne beim Ausfüllen der Anträge. Die Dokumente gehen dann nach Frankfurt, wo die Antragsteller auch persönlich erscheinen müssen. Um nicht ein zweites Mal nach Frankfurt reisen zu müssen, kann man aber unser Konsulat als Pass-Abholstelle bestimmen.
Außerdem helfen wir z.B. beim Ausfüllen der Anträge für ein polizeiliches Führungszeugnis und stellen Bescheinigungen aller Art aus. Wir erhalten auch die vielfältigsten Anfragen per Telefon. Teilweise wird es auch sehr persönlich, vor allem, wenn es um familiäre Angelegenheiten geht. Da ist dann alles dabei, sozusagen von der Geburt, über die Vermittlung von Kindergarten- und Schulplätzen bis hin zu Scheidungen und Sorgerechtsstreitigkeiten. Wir stehen dann gerne mit Rat und Tat zur Seite, müssen aber in den meisten Fällen an das Generalkonsulat in Frankfurt verweisen, vor allem, wenn es um juristische Belange geht. Wir sind dann eher in der Rolle eines Vermittlers tätig und bringen unsere Kunden mit den entsprechenden Stellen und Hilfsangeboten zusammen.
Wir veranstalten auch alle 6-8 Wochen zusammen mit der Deutsch-Mexikanischen Gesellschaft einen mexikanischen Stammtisch. Hier kann jeder vorbeikommen, der sich für Mexiko interessiert! Anmelden kann man sich dafür gerne bei mir.
Redaktion: Welchen Bezug haben Sie denn persönlich zu Mexiko?
Frida Kahlo! Schon lange, bevor ich mit Mexiko zu tun hatte, habe ich Frida Kahlo bewundert! Ihre Biographie interessiert mich einfach sehr. 1996 habe ich auch mein erstes mexikanisches Kochbuch geschenkt bekommen.
Redaktion: Was fasziniert Sie an Mexiko und an der mexikanischen Kultur? Waren Sie schon einmal in Mexiko?
Ich war einmal in Mexiko. Mich fasziniert die Vielschichtigkeit des Landes, die indigenen Sprachen – es ist einfach alles so verschieden und bunt, auch die Flora und Fauna. Dazu kommt noch die Kultur der Mayas und Azteken, die Tempel und Pyramiden. Bei meinem Besuch hat mich besonders Tulum fasziniert. Googeln Sie das mal – einfach traumhaft schön! Und im Nationalmuseum von Mexiko City haben wir einen ganzen Tag verbracht.
Honorarkonsulat der Vereinigten Mexikanischen Staaten
Messeplatz, Stockumer Kirchstraße 61
40474 Düsseldorf (Messe Düsseldorf/Verwaltung)
Tel.: +49 (0)211 / 4560–103 und –104
Fax: +49 (0)211 / 4560–7500
E-Mail: info@consulmexdus.com
Internet: www.consulmexdus.com
Öffnungszeiten:
Dienstag – Donnerstag, 9.00 – 12.30 Uhr
Mittwoch zusätzlich von 13.30 – 16.00 Uhr
Außerhalb der Öffnungszeiten des Konsulats wenden Sie sich bitte an das Generalkonsulat in Frankfurt. consulmex.sre.gob.mx/frankfurt/
Bildnachweis: Secretaría de Relaciones Exteriores de México, www.gob.mx / privat