Heimatliebe

Warum ich als Kölner Düsseldorf mag

Gastbeitrag von Claus Hasenkamp

Menschen, die nicht aus dem Rheinland stammen, wundern sich jetzt vielleicht über die Überschrift. Als Erklärung für alle Nicht-Rheinländer: Kölner und Düsseldorfer pflegen traditionell eine gewisse Abneigung gegeneinander, die ich persönlich nicht teile.

Seit zwei Jahren habe ich ein Büro in dieser Stadt und pendele wie 17.000 andere Kölner täglich hier zur Arbeit. Den Standort habe ich gewählt, weil ich die Nähe zu meinen wichtigsten Kunden schätze. Dass ich mich hier – neben der Arbeit – sehr wohl fühle, hat viele Gründe.

In Düsseldorf kann man sehr gut essen gehen

Mit einem japanischen Geschäftsfreund habe ich letztens das Restaurant Yabase in der Klosterstraße 70 besucht. Das Sushi war perfekt und der Service auch: noch bevor ich meine Jacke aufgehängt habe, stand zur Begrüßung ein grüner Tee auf dem Tisch.

Empfehlenswert ist auch ein Besuch der Altstadt. Hier gibt es gute Brauhäuser wie das Schumacher und tolle Kneipen wie das Goldene Einhorn. Die Altstadt von Düsseldorf ist einfach schöner als die Kölner Altstadt, die sich vornehmlich auf Touristen als Zielgruppe fokussiert hat und deren Attraktion, der Kölner Dom, von einer Betonplatte und Kiosken umzingelt ist.

Köln und Umgebung hat zwar mehr Michelin-Sterne zu bieten, aber Düsseldorf die insgesamt abwechslungsreichere und hochwertigere Gastronomie. Vom Abendessen im noblen Restaurant Dox im Hyatt inklusive fantastischem Ausblick auf das Hafenpanorama bis hin zum einfachen, guten Essen in der Düsseldorfer Uni-Mensa. Anders als in Köln, bekommt man auch ohne Probleme in vielen Kneipen Kölsch. Umgekehrt würde man in einem Kölner Brauhaus mit Missachtung gestraft, wenn man dort auf die Idee käme, ein Altbier zu bestellen. Apropos Toleranz…

Düsseldorfer sind tolerant

Nicht nur, dass meine Kölner Agentur einen Auftrag aus Düsseldorf bekommen hat, was dafür spricht, dass hier Leistung mehr zählt als Klüngel; ich habe mich in Düsseldorf nie als Fremder gefühlt.

Düsseldorf wird in Köln gerne auch die „verbotene Stadt“ genannt. Dabei ist die beste Möglichkeit Vorurteile abzubauen, eine Stadt zu besuchen und sich ein eigenes Bild zu machen. Jedenfalls lohnt es sich – auch für Nicht-Rheinländer – diese Stadt zu besuchen und neben einem Messebesuch und geschäftlichem Dingen näher zu erkunden.

Übrigens hat eine Umfrage des Radiosenders 1LIVE im vergangenen Jahr ergeben, dass in Düsseldorf die glücklichsten Menschen von NRW leben.

Vielleicht fallen Ihnen auch persönliche Erfahrungen ein, warum das so ist. 😉

Foto Köln_Düsseldorf

1 Comment

  1. Ein wirklich toller Beitrag in dem ich mich oft wieder gefunden habe. Wäre vielleicht noch interessant gewesen ein wenig mehr über die Hintergründe der Abneigung Kölner Düsseldorfer zu erfahren.

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