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Frauen bei der Messe Düsseldorf – warum weibliche Führungskräfte wichtig sind

Das Foto zeigt Stefanie Pulla, Kirstin Deutelmoser, Nora Wernick und Sabine Geldermann von der Messe Düsseldorf
Stefanie Pulla, Kirstin Deutelmoser, Nora Wernick und Sabine Geldermann (v.l.n.r.) arbeiten in Führungspositionen bei der Messe Düsseldorf. (Copyright: C. Tillmann & Fotografie Wiese)

Mit ordentlich Expertise und Selbstbewusstsein leiten viele Kolleginnen bei der Messe Düsseldorf Gruppen, Abteilungen, Bereiche und Projekte. Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März haben wir mit vier Kolleginnen über ihre Erfahrungen als Frauen in Führungspositionen gesprochen und darüber, wie sie anderen Frauen Mut machen, sich ebenfalls in die Führungsebene zu bewegen.

Ob IT, Standbau-Services, Neukundengeschäft oder Druckbranche – unsere Kolleginnen haben es drauf. In unserem Interview erzählen sie nicht nur von ihren Erfahrungen in der Messebranche, sondern sprechen auch über persönliche Herausforderungen, ihren Umgang mit Vorurteilen und ihre Ziele.

So hat sich die Verbreitung von weiblichen Führungskräften in der Event- und Messebranche entwickelt

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Kirstin Deutelmoser ist Abteilungsleiterin der Geschäftsentwicklung der Messe Düsseldorf. (Copyright: Fotografie Wiese)

Bereits vor zwei Jahren sprachen wir mit Kirstin Deutelmoser, Abteilungsleiterin der Geschäftsentwicklung, über weibliche Führungskräfte in der Event- und Messebranche. Dort hat sie festgestellt, dass im Top-Management der deutschen Messegesellschaften eher weniger Frauen als Männer saßen. Doch wie steht es heute um weibliche Führungskräfte in der Messe- und Eventbranche? „Wir haben noch keine neuen Zahlen erhoben, insofern kann ich hier keine faktenbasierte Antwort geben. Mein Gefühl sagt mir, es hat sich bisher noch nicht verbessert“, erklärt Deutelmoser.

Kirstin Deutelmoser ist auch Gründerin und Mitglied von „Women in Exhibitions DACH (WIE)“. Das Frauennetzwerk WIE verbindet Frauen aus der Messebranche miteinander und motiviert Frauen für Führungspositionen. „Ich denke, dass wir Frauen noch viel intensiver netzwerken müssen, allgemein und auch in Frauen-Netzwerken“, sagt Deutelmoser. Auch ein selbstbewusstes Auftreten und positives Selbstmarketing hinsichtlich der eigenen Erfolge und Leistungen sieht sie als besonders wichtig, da man sich nicht darauf verlassen sollte, „dass die Chefin oder der Chef das Talent immer von sich aus erkennt.“ Wichtig ist aus ihrer Sicht, sich dabei trotzdem immer selbst treu zu bleiben.

Heterogenität im IT-Bereich – nur noch nicht in den Führungsschichten

Das Foto zeigt Stefanie Pulla.
Stefanie Pulla ist Gruppenleiterin in der IT-Abteilung der Messe Düsseldorf. (Copyright: C. Tillmann)

Als Gruppenleiterin in der IT-Abteilung für den Bereich Anwendungssysteme weiß Stefanie Pulla genau, welche Herausforderungen und Ansprüche an Frauen in Führungspositionen gestellt werden, die in einem scheinbar männlich dominierten Bereich arbeiten. Für sie ist klar, dass ohne Frauen etwas fehlt: „Die Welt verändert sich. Es braucht neue Ideen. Den frischen Wind, den anderen Ansatz, den bringen Frauen ein.“ Auch wenn die IT immer heterogener besetzt ist, fehlt es vor allem in den Führungsschichten an Frauenpower. Doch das sollte kein Grund sein, Frauen von diesen Positionen abzuhalten – auch wenn man sich den ein oder anderen Witz durchaus mal anhören muss: „Die Arbeit ist angenehm, denn der Bereich – das Thema – ist einfach interessant und spannend. Wichtig ist, immer positiv zu bleiben und auf einen Witz gelassen zu reagieren.“

Frauen, die eine Führungsposition erreichen wollen, müssen vor allem Hartnäckigkeit mitbringen, betont Pulla. „Es gilt, harte Denkmuster aufzubrechen“, erklärt sie, „und immer einen Schritt mehr zu gehen, als erwartet. Denn das wird vorausgesetzt, um voranzukommen.“ Bei all der Hartnäckigkeit sollte man sich aber stets selbst treu bleiben, denn auch als Frau muss man sich nicht verbiegen. Deshalb rät Frau Pulla auch allen Frauen, die sich für eine Führungsposition interessieren, nicht nur einen langen Atem zu haben, sondern dabei stets sie selbst zu bleiben.

Inspirierende Frauen aus der Druckbranche

Das Foto zeigt Sabine Geldermann.
Sabine Geldermann ist Director der drupa, der Weltleitmesse im Bereich des Portfolios Printing Technologies. (Copyright: C. Tillmann)

Wenn wir über weibliche Führungskräfte in männlich dominierten Branchen sprechen, darf Sabine Geldermann nicht fehlen. Als Director drupa verantwortet sie seit 10 Jahren die Weltleitmesse drupa im Bereich des Portfolios Printing Technologies. Veraltete Geschlechterstereotype hat sie zu Beginn ihrer beruflichen Karriere in ihrer ersten Projektleiterposition mit Mitte 20 erfahren, denn „Führung wird oftmals mit typisch männlichen und weniger mit typisch weiblichen Eigenschaften assoziiert.“ Um als weibliche Führungskraft erfolgreich wahrgenommen zu werden, „sollten Frauen selbstbewusst, kommunikativ und souverän auftreten und ihre ‚hard and soft skills‘ ausbauen“, unterstreicht Geldermann.

Frauen in der Printindustrie haben mit dem weltweit größten Online-Netzwerk „Girls Who Print“ außerdem die Möglichkeit, sich mit den mehr als 9.500 Mitgliedern zu vernetzen und sich von ihnen bereichern zu lassen. „Mit inspirierenden US-amerikanischen Persönlichkeiten wie Pat McGrew, Betsy Davis und Deborah Corn habe ich in Paneldiskussion diskutieren dürfen. Und auf europäischer Ebene ist Beatrice Klose, Secretary General Intergraf, eine beeindruckende Persönlichkeit. Beatrice ist Expertin für europäische Angelegenheiten der Druckindustrie, Geschäftsführerin des europäischen Dachverbandes Intergraf und eine inspirierende Botschafterin unserer Branche.“

Führungsposition nutzen, um Frauen zu fördern

Das Foto zeigt Nora Wernick.
Nora Wernick ist Abteilungsleiterin im Bereich Sales & Services bei der Messe Düsseldorf. (Copyright: Fotografie Wiese)

Im Bereich Sales & Services hat Nora Wernick das Sagen. Sie ist Abteilungsleiterin und bringt schon einige Jahre in führender Position bei der Messe Düsseldorf mit. Auch sie weiß, dass Vorurteile und Stereotype für Frauen in Führungspositionen Thema sein können. „Eine gute Portion Humor und unverblümte Direktheit in der Reprise haben sich im Umgang damit aber meist bewährt. Wobei auch Nuancen eine Rolle spielen, getreu dem Motto ‚Warum mit dem Morgenstern schwingen, wenn man auch mit dem Florett fechten kann‘.“

Deshalb nutzt sie ihre führende Position auch dazu, gezielt Frauen in ihrem Zuständigkeitsbereich zu fördern: „Chancengleichheit im Hinblick auf Weiterbildungsmöglichkeiten, Karrierechancen und Gehalt versteht sich von selbst, gegenseitiger Support und Förderung ebenfalls. Es sollte aber auch die Option geben, familiäre Verpflichtungen und Beruf in Einklang bringen zu können. Dies erfordert natürlich unternehmensweite Spielräume, für deren Erweiterung ich mich einsetze und die ich meinem Team auch uneingeschränkt weitergebe.“

Zudem weist Wernick auf eine ILO-Studie aus dem Jahr 2019 hin, „nach der 57 % der befragten Unternehmen berichteten, aufgrund von Gender Diversity, eine Verbesserung bei der Akquise und Unternehmensbindung von Fachkräften zu verzeichnen.“ Zudem berichteten 54 % der Unternehmen über firmeninterne Performancesteigerungen in den Bereichen Kreativität, Innovation und unternehmerische Offenheit. Demnach sind Frauen in Führungspositionen also durchaus wichtig und auch in wirtschaftlicher Hinsicht eine Bereicherung für das Unternehmen.

Frauen sorgen für frischen Wind in den Führungsebenen

Frauen in Führungspositionen sind nicht nur wichtig, sie sind unentbehrlich. Vielfältigkeit ist wichtig, damit stets neue Impulse und verschiedene Sichtweisen ausgetauscht werden können. Und auch, wenn es im Messe- und Eventbereich wesentlich mehr Frauen gibt als in anderen Branchen, gibt es noch einiges zu tun.

Am heutigen Weltfrauentag wollen wir deshalb an dieser Stelle noch einmal an alle Frauen appellieren: Ihr seid spitze, ihr schafft das, wir brauchen euch! Nehmt euch die Ratschläge unserer MD-Frauen zu Herzen und lasst euch nicht von den Herausforderungen, die eine führende Position mit sich bringt, abschrecken. Diversität fördert die Messe- und Eventbranche.

Wir bedanken uns bei den Interviewpartnerinnen für ihre Offenheit und Ehrlichkeit und sind stolz, dass solche großartigen Kolleginnen Teil unserer Messefamilie sind. Allen Frauen wünschen wir einen erfolgreichen Frauentag!

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